Sylvia Kreuz, Mutter und Lehrerin
1. Wann haben Sie zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?
Circa Januar 2020
2. Was war für Sie in dieser Zeit am schlimmsten?
Festzustellen, wie schnell angeblich gebildete Menschen dazu verführt wurden, andere zu diskriminieren, auszugrenzen, anzuzeigen.
3. Gibt es auch etwas, von dem Sie im Nachhinein sagen würden, da ist etwas Gutes passiert, das ohne diese Krise nicht möglich gewesen wäre?
Mein kritisches Denken ist nicht kritischer geworden. Es hat sich gezeigt, welche Menschen in meinem Umfeld wirklich tolerant und gesprächsbereit sind.
4. Was war für Sie besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?
Meine Familie, die Natur.
5. Stellen Sie sich vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die Ihnen einen Herzenswunsch erfüllt hätte. Was hätten Sie sich gewünscht?
Dass sie alle Lügner für alle sichtbar entlarvt und die Verantwortlichen dazu bringt, Fehler öffentlich einzugestehen, sich zu aufrichtig zu entschuldigen und aus all dem für die Zukunft zu lernen.
6. Gab es etwas, das Sie wütend gemacht hat?
Maßnahmen gegen Ungeimpfte.
7. Gab es etwas, von dem Sie sagen würden, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?
Impfkampagnen.
8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war das bei Ihnen? Und wie sind sie damit umgegangen?
Leben nach dem Motto: weitermachen, standhaft bleiben, abwarten, wie weit sie gehen.
9. Gibt es Personen, mit denen Sie sich entzweit haben? Wie sind Sie damit umgegangen?
Es bleibt die Enttäuschung.
10. Gibt es Personen, die Sie während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert haben oder die sich Ihre Achtung verdient haben?
Viele.
11. Inwiefern hat Sie diese Krise geprägt? Gab es Talente oder Fähigkeiten, die Sie hervorholen oder entwickeln mussten?
Kreativität, Organisationstalent, Einschätzung der eigenen Belastbarkeit.
12. Stellen Sie sich vor, eines Tages hätten Sie die Gelegenheit, einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war, von Ihren Erlebnissen zu erzählen. Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den Sie den Kindern mitgeben könnten? *
Wenn überhaupt, dann dies: hinterfragt eure Ängste.
13. Wenn Sie einen Blick in die Zukunft tun könnten, was denken Sie aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?
Ich weiß es nicht.
14. Möchten Sie noch etwas erzählen, nach dem nicht gefragt wurde?
Viele Kinder und Jugendliche leiden. Körperlich und seelisch. Besonders diejenigen, die sich selbst nicht eingestehen dürfen, dass es ihnen schlecht geht.