Ronja ist 11 Jahre alt und Schülerin aus Bregenz. Durch das Interview führte ihre Mama.
1. Wann hast du zum ersten Mal bemerkt, dass da etwas auf uns zukommt, das uns alle betrifft?
Ich weiß es nicht mehr genau, aber das war, als meine Großeltern zu uns auf Besuch kamen, vor dem Gartentor mit Maske gestanden sind und so mit uns geredet haben.
2. Was war für dich in dieser Zeit am schlimmsten?
Ich habe da mehrere Sachen, und zwar, in der Schule wurde uns gesagt, dass, wenn ich meine Großeltern umarme, ich sie umbringen werde und dass meine Großeltern zu mir gesagt haben, dass die, die nicht geimpft sind, alle sterben werden.
3. Gibt es auch etwas vor dem du im Nachhinein sagen würdest, dass etwas Gutes passiert ist, das ohne die Krise nicht möglich gewesen wäre?
Ich hab mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Tieren gehabt, aber ja, manche Freundschaften sind ein wenig auseinander gegangen.
4. Was war für dich besonders hilfreich, um gut durch die Krise zu kommen?
Meine Tiere!
5. Stell dir vor, mitten in dieser schwierigen Zeit wäre eine gute Fee dagewesen, die dir einen Herzenswunsch erfüllt hätte, was hättest du dir gewünscht?
Dass wir nach Schweden auf einen Hof ziehen, denn in Schweden war das alles nicht so schlimm. Dort war das mit der Maske relativ egal. Da hat man auch gleich erkannt, wer die Deutschen sind, denn die sind alle mit Maske herumgerannt.
6. Gab es etwas, das dich wütend gemacht hat?
Ja, dass ich nicht mit jedem über alles reden konnte. Ich musste mir genau überlegen, mit wem ich über was reden kann. Mit den einen konnte ich über alles reden, mit anderen konnte ich über gar nichts mehr reden, da hat man richtig aufpassen müssen, was man sagt, sonst hat man gleich einen Stempel aufgedrückt bekommen.
7. Gab es etwas, von dem du sagen würdest, das war eine Schande oder dafür muss man sich schämen?
Ja, dass alles in den Medien so verlogen war.
8. Viele Leute berichten, dass es für sie auch eine Zeit voller Angst gewesen ist. Wie war es bei dir und wie bist du damit umgegangen?
Ich hatte keine Angst. Es ist halt ähnlich wie ein Magen-Darm-Virus, da man muss keine Angst davor haben, Angst hilft uns nie weiter.
9. Gibt es Personen, mit denen du dich entzweit hast und wie bist du damit umgegangen?
Manche Freundschaften sind auseinander gegangen, als Corona richtig heftig war, aber jetzt ist es nicht mehr so.
10. Gibt es Personen, die du während der Krise aufgrund ihres Verhaltens bewundert hast und die sich deine Achtung verdient haben?
Ja, meine Mama!
11. Inwiefern hat dich diese Krise geprägt? Gab es Talente und Fähigkeiten, die du hervorholen oder entwickeln musstest?
Ja halt wie ich vorher schon erwähnte, musste man aufpassen, mit wem man über was redet.
12. Stell dir vor, eines Tages hättest du die Gelegenheit einer Schulklasse, die zu dieser Zeit noch nicht auf der Welt war von deinen Erlebnissen zu erzählen: Gibt es so etwas wie eine Lehre oder einen Tipp, den du den Kindern mitgeben könntest?
Man darf nicht alles glauben und soll immer hinterfragen.
13. Wenn du einen Blick in die Zukunft tun könntest, was denkst du aus heutiger Sicht, wie könnte unsere Welt in einigen Jahren aussehen?
Ich glaube, es kommen ein paar schlechte Jahre, aber dafür wird es dann irgendwann umso besser.
14. Möchtest du noch etwas sagen, nachdem ich nicht gefragt habe?
[Sie lacht.] Ich hoffe, dass die Menschen ihre Angst besiegen. Danke!