Dieser Abschnitt umfasst Antworten, die sich auf persönliche Einstellungen und individuelle Eigenschaften wie Optimismus, Selbstvertrauen, Intuition und innere Stabilität beziehen.
Optimismus
Optimismus stärkt die mentale Widerstandsfähigkeit und hilft dabei, schwierige Situationen besser zu bewältigen. Indem wir eine positive Einstellung bewahren und an unsere Fähigkeit glauben, Herausforderungen gewachsen zu sein, können wir unsere Resilienz stärken und uns schneller von Rückschlägen erholen.
Das fördert eine lösungsorientierte Denkweise. Statt sich ausschließlich auf die Probleme und Hindernisse zu konzentrieren, suchen optimistisch eingestellte Menschen nach Möglichkeiten und potenziellen Lösungen, um Hindernisse zu überwinden.
Positive Emotionen wie Hoffnung, Zuversicht und Freude verstärken sich und helfen dabei, den Stress, der mit Krisen einhergeht, zu reduzieren. Das hilft, die allgemeine emotionale Gesundheit zu verbessern sowie die Stimmung und das Wohlbefinden steigern.
Wenn wir optimistisch sind, glauben wir daran, dass unsere Handlungen einen positiven Einfluss haben können. Die Bereitschaft steigt, aktiv zu werden und nach Lösungen zu suchen. Das gibt einen Motivationsschub und lässt die Energie und den Antrieb finden, Hindernisse zu überwinden und sich auf positive Veränderungen zu konzentrieren.
Optimisten stecken andere an und inspirieren. Dadurch wird auch der Aufbau eines sozialen Netzwerkes gefördert, der es erleichtert, gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen.
So segensreich Optimismus ist, im Übermaß kann er besonders in Krisenzeiten zur potenziellen Gefahr werden. Etwa durch eine Verharmlosung der Realität, die zu unklugen Entscheidungen führen kann, durch Fehleinschätzungen, einer überbordenden Risikobereitschaft, der Tendenz Probleme zu bagatellisieren und damit notwendige Schritte aufzuschieben. Aber auch durch Enttäuschung, wenn sich die Realität nicht mit den überhöhten Erwartungen und Hoffnungen deckt. Das kann zu Frustration, Resignation und einem Einbruch des Selbstvertrauens führen.
Es ist also wichtig, einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen und sowohl Optimismus als auch Realismus miteinander zu kombinieren. Optimistisch bleiben, aber auch die Realität anerkennen, Risiken angemessen einschätzen und aufmerksam bleiben. Eine kritische Denkweise und das Abwägen von Informationen sind entscheidend für kluge Entscheidungen in Krisenzeiten.
Optimismus fördern
Wie lässt sich ein gesundes Maß an Optimismus fördern? Eine positive Einstellung muss man kultivieren. Lenkt man seine Aufmerksamkeit immer wieder auf positive Erlebnisse – in der Vergangenheit, in der Gegenwart, werden sich auch die Denkmuster der Zukunftserwartung verändern. Auch hier ist therapeutisches Schreiben eine hervorragende Methode. Etwa in Form eines Dankbarkeitstagebuches oder biografischem Schreiben, das sich der Selbstreflexion widmet, und dokumentiert, wie man bereits schwierige Situationen bewältigt hat und persönlich daran gewachsen ist.
Der Umgang mit optimistischen Menschen steckt an. Ebenso wie der mit notorischen Miesepetern und Schwarzsehern. Erfolge wollen gefeiert werden! Ziele, die erreicht wurden und deren Erreichen entsprechend gewürdigt wurde, tragen zu einer positiveren Lebenseinstellung bei. Und nicht zuletzt helfen Meditation und Achtsamkeitspraktiken dabei, den Geist zu beruhigen, negative Gedanken loszulassen und eine gelassene Haltung zu entwickeln.
Selbstvertrauen
Selbstvertrauen stärkt die Widerstandsfähigkeit und gibt die nötige Stärke und den Glauben daran, dass man Rückschläge überwinden kann. Es hilft, bessere Entscheidungen zu treffen und den eingeschlagenen Weg selbstbewusst zu verfolgen.
Wer an sich selbst glaubt, ist eher bereit, Schritte zu unternehmen und aktiv nach Lösungen zu suchen. Selbstvertrauen macht Mut, aus der Komfortzone herauszutreten, Risiken einzugehen und Hindernisse zu überwinden.
Wenn man weniger anfällig ist für Selbstzweifel und negative Gedanken, kann man besser mit Stress umgehen und ist mental belastbarer.
Das Bewusstsein um die eigenen Stärken strahlt aber auch nach außen. Dadurch, dass man zeigt, dass man in schwierigen Zeiten standhaft bleibt und Herausforderungen mit Zuversicht und Entschlossenheit entgegengeht, kann man andere inspirieren und motivieren.
Selbstvertrauen fördern
Was kann man tun, um das Selbstvertrauen zu stärken?
Da ist natürlich ein individueller Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Sich neuen Herausforderungen zu stellen und laufend an sich zu arbeiten, ist erforderlich, um zu wachsen. Eine gute Methode der Selbstreflexion ist es, seine inneren Dialoge zu beobachten und nagende Zweifel und destruktive Kritik nach und nach durch positive Selbstgespräche zu ersetzen. Dazu gehört es auch aus Fehlern zu lernen. Innere Dialoge kann man besonders gut mit therapeutischem Schreiben verändern. Generell ist es wichtig, sowohl für sich selbst gut zu sorgen, als auch eine unterstützende, fördernde Umgebung zu schaffen.
Intuition
Manchmal haben wir unbewusst Zugang zu Informationen und Erfahrungen, die uns bei der Entscheidungsfindung helfen können. Wenn wir auf unsere innere Stimme und unser Bauchgefühl hören, können wir schneller handeln und Entscheidungen treffen, die für uns stimmig sind. Das öffnet für neue Perspektiven und schenkt unerwartete Gelegenheiten, die nie in Betracht gezogen wurden.
Indem man sich auf seine innere Weisheit besinnt, kann man sein Selbstverständnis erweitern, seine Werte überdenken und eine klarere Vorstellung davon entwickeln, was wichtig ist.
Durch das bewusste Zuhören auf unsere innere Stimme können wir uns daran erinnern, dass wir die Fähigkeit haben, mit Krisen umzugehen und Herausforderungen zu bewältigen. So stärkt Intuition auch unser Selbstvertrauen.
In Krisenzeiten, in denen sich eine Situation schnell ändern kann, gibt das Achten auf subtile Signale und Hinweise in der Umgebung die nötige Flexibilität, um sich rasch anzupassen.
Auch hier ist es wichtig, sich nicht ausschließlich auf dieses Kriterium für Entscheidungen zu verlassen, sondern Verstand und Gefühl miteinander zu kombinieren. Denn so wertvoll die Intuition sein kann, auch sie hat ihre Fallstricke.
So kann sie manchmal von Vorurteilen beeinflusst oder emotional verzerrt sein, weil wir gerade von Angst oder Euphorie überwältigt sind. Intuition ist etwas Individuelles und basiert auf unseren persönlichen Erfahrungen und unserem Wissen. Sind diese in bestimmten Bereichen nicht ausreichend, kann diese Entscheidungsinstanz alleine unzuverlässig sein. Eine Überschätzung der eigenen Intuition kann besonders in komplexen Situationen zu Fehlern führen. Sinnvollerweise nutzt man also alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für bessere und fundierte Entscheidungen.
Innere Stabilität
Innere Stabilität ist essenziell, um gut durch Krisenzeiten zu kommen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man innere Stabilität entwickeln kann:
Selbstfürsorge meint gut auf sich selbst zu achten. Das bedeutet, dass man für ausreichende Erholung sorgt, gesunde Gewohnheiten pflegt (wie ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf) und sich Zeit für Entspannung und Psychohygiene nimmt, als Grundlage für physische und emotionale Widerstandsfähigkeit.
Wenn starke Emotionen wie Angst, Unsicherheit und Stress auftreten, braucht man Techniken, um mit diesen Gefühlen umzugehen. Dazu gehören beispielsweise Atemübungen, Meditation, das Aufschreiben von Gedanken und Emotionen oder das Gespräch mit vertrauten Personen. Die bewusste Arbeit an der emotionalen Regulation gibt Halt.
Innere Stabilität kann durch die Fähigkeit entwickelt werden, Veränderungen zu akzeptieren und sich anzupassen. Dies bedeutet, sich auf das zu konzentrieren, was man kontrollieren kann, flexibel zu bleiben und sich auf Lösungen zu fokussieren, anstatt sich ausschließlich mit Negativem zu beschäftigen.
Soziale Unterstützung fördert ebenso die innere Stabilität wie auch sich mit seinen Werten und Zielen auseinanderzusetzen und den Sinn im Leben zu suchen (siehe Spiritualität).
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