Fast Fashion: Mode, die die Welt kostet

Kleiderschränke und Mülldeponien quellen über, Fast Fashion Läden locken mit Billigangeboten, Modetrends kommen und gehen, schneller als man waschen und bügeln kann.

Fast Fashion

Wie sind wir hierher gekommen? Wir kaufen dreimal so viele Kleidungsstücke wie 1980 und tragen sie nur halb so lange. Unsere Großmütter haben ihre Kleidung repariert, aber heute landen drei von fünf Kleidungsstücken innerhalb des ersten Jahres nach dem Kauf auf der Mülldeponie. Das hat sich innerhalb einer Generation geändert und wird bis 2030 voraussichtlich um 62 Prozent steigen. Mode füllt eine der größten Mülldeponien der Welt. Sie befindet sich in Chile und ist inzwischen aus dem Weltraum sichtbar. Sie besteht größtenteils aus ungenutzter und unverkaufter Kleidung.

Die Massenindustrialisierung und der globale Kapitalismus führten zur Vorstellung, dass wir alles schneller und billiger haben könnten und sollten. Wir haben den Bezug zu unserer Kleidung verloren. Wir wissen oft nicht, woher sie kommt, und es scheint uns nicht zu kümmern. Wenn ich „wir“ sage, meine ich uns alle, die Kleidung tragen, aber auch die Hersteller. Wenn Sie auf das Etikett Ihrer Kleidung schauen, steht dort, wo sie hergestellt wurde, aber es verrät Ihnen nicht, wie sie gesponnen, gewebt, gefärbt und veredelt wurde. Es erzählt Ihnen auch nichts über die 3,4 Milliarden Menschen, die in der Modebranche arbeiten, von denen 70 Prozent weiblich sind, oft unsichtbar und sie erhalten größtenteils kein existenzsicherndes Einkommen.

Wir sprechen über Gleichberechtigung, Feminismus, Vielfalt und Selbstermächtigung. Wir feiern die Prominenten und Influencer, die die schicken Designs tragen, aber wir sprechen nicht über die Frauen, die sie herstellen. Wir behandeln sie genauso wie ein Polyesterkleid, als wären sie wegwerfbar und billig.

Eines Ihrer heute getragenen Kleidungsstücke könnte auf dem Weg zu Ihnen durch fünf verschiedene Länder gereist sein und währenddessen bis zu 20 verschiedene Prozesse durchlaufen haben. Möglicherweise ist Ihr Outfit weiter gereist als Sie selbst.

Das Prinzip der Mode basiert auf dem Kaufen von mehr und dem Konsumieren von mehr. Doch wir kommen nicht umhin, auch ethische Entscheidungen zu treffen. Die Ökonomin Kate Raworth ist der Meinung: „Grenzen entfalten das Potenzial.“ Dem kann ich nur zustimmen.

Man sagt, wir essen jede Woche die Menge einer Kreditkarte an Plastik in Form von Mikroplastikteilchen. Doch am Ende werden wir kein Geld essen können. Die Lösung ist eigentlich einfach. Die grundlegende Idee, alles zu hinterfragen und Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen, ist entscheidend. Und für diejenigen, die nicht bereit sind, nachzudenken und umzudenken, müssen wir ausgleichende Regelungen finden.

Ich dachte nie, dass es revolutionär wäre, Schafe zu halten, ihre Wolle zu waschen, zu kardieren, mit Pflanzen aus meinem Garten zu färben, zu spinnen und zu weben. Mein zweitüriger Kleiderschrank enthält vom Wintermantel bis zum Strohhut alles, was ich für jede Jahreszeit brauche. Manches ist selbstgenäht. Anderes ist Second Hand. Socken stricken ist für mich außerordentlich entspannend. Und neuerdings habe ich kreative japanische Stick- und Flicktechniken wie Boro und Sashiko für mich entdeckt. Und einen Artikel über Sticken als Form von Politischem Aktivismus.

Infolgedessen bin ich auf die Slow-Fashion-Bewegung aufmerksam geworden, als Gegenentwurf zur Fast Fashion.

Statt einer Modeindustrie, die auf Schnelligkeit, Massenkonsum und Ausbeutung basiert, geht es bei der Slow-Fashion-Bewegung um einen achtsamen Umgang mit Kleidung – nach ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Prinzipien.

Dazu gehören:

  • Schonender Umgang mit Ressourcen: langlebige und hochwertige Kleidung produzieren, bestehende Kleidungsstücke so gut zu nutzen, wie möglich.
  • Faire Produktion: Angemessene Entlohnung und gesunde Arbeitsbedingungen
  • Ökologische Landwirtschaft: Rohstoffe für Textilien stammen aus nachhaltiger Landwirtschaft, welche die Umwelt nicht ausbeutet, sondern erhält und bestenfalls regeneriert.
  • Regionalität: Sowohl Anbau wie auch Verarbeitung: Je lokaler, desto besser.
  • Vermeidung schädlicher Chemikalien: zugunsten von natürlichen, gesundheitsschonenden Alternativen.
  • Transparenz: und zwar vom Feld bis zum Laden

Die Vorteile liegen auf der Hand. Aber wie soll man Slow Fashion umsetzen? Hier sind einige Ideen dazu:

  1. Kaufen Sie zeitlose Kleidungsstücke: Investieren Sie in klassische Kleidungsstücke, die nie aus der Mode kommen und vielseitig kombinierbar sind.
  2. Kaufen Sie Second-Hand: Erwerben Sie Kleidung aus Second-Hand-Läden, Flohmärkten oder Online-Plattformen, um bestehenden Kleidungsstücken ein zweites Leben zu geben.
  3. Setzen Sie auf Qualität vor Quantität: Geben Sie lieber mehr Geld für hochwertige Kleidung aus, die länger hält, anstatt häufig billige Kleidung zu kaufen, die schnell verschleißt.
  4. Reparieren und Upcycling: Lernen Sie grundlegende Nähtechniken, um Löcher zu stopfen, Knöpfe anzunähen und Kleidung zu reparieren. Sie können auch Ihre Kreativität einsetzen, um Kleidung aufzuwerten, z.B. durch Nähen, Färben oder Bedrucken.
  5. Praktizieren Sie Minimalismus: Reduzieren Sie Ihre Garderobe auf das Wesentliche.
  6. Unterstützen Sie lokale und ethische Marken: Kaufen Sie bei Marken, die lokale, ethische und nachhaltige Praktiken fördern. Informieren Sie sich über Gütesiegel.
  7. Tauschen und teilen Sie: Organisieren Sie Kleidertausch-Events mit Freunden oder nutzen Sie Plattformen, auf denen Sie Kleidung mieten oder teilen können.
  8. Achten Sie auf nachhaltige Materialien: Achten Sie auf nachhaltige Materialien wie Leinen, Baumwolle, Wolle, Tencel, Hanf oder recycelte Stoffe.
  9. Erwägen Sie selbstgemachte Kleidung: Wenn Sie die Fähigkeiten dazu haben, nähen Sie Ihre eigene Kleidung. Lernen Sie, zumindest einfache Kleidung selbst herzustellen.
  10. Pflegen Sie Ihre Kleidung: Behandeln Sie Ihre Kleidung sorgfältig und schonend, waschen Sie sie bei niedriger Temperatur und vermeiden Sie den Einsatz von Trocknern, da dies die Lebensdauer der Kleidungsstücke verlängert.
  11. Verantwortungsvolles Aussortieren: Wenn Sie Kleidung aussortieren, spenden, verschenken, verkaufen oder recyceln Sie diese, anstatt sie einfach wegzuwerfen.
  12. Achten Sie auf nachhaltige Accessoires: Beachten Sie auch bei Schuhen und Taschen Nachhaltigkeitsaspekte und Qualität.
  13. Informieren Sie sich: Setzen Sie sich über die Auswirkungen der Modeindustrie auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen in der Branche in Kenntnis, um fundierte Kaufentscheidungen zu treffen.

Und vor allem: Wählen Sie Strategien, die Ihnen Freude bereiten. Slow Fashion ist kein Verzicht, sondern Gewinn auf allen Ebenen. Seinen Kleiderschrank nach Outfits zu durchforsten, die wunderschön sind, die man aber wahrscheinlich nie wieder tragen wird, um sie jemandem zu schenken, macht Spass. Kreatives Upcycling ist nicht nur ökologisch, sondern auch künstlerischer Ausdruck und lustvolles Gestalten. Das Reduzieren auf das Wesentliche bedeutet auch eine Reduktion von Stress bei der Auswahl dessen, was man tragen möchte. Und nicht zuletzt: Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.

Wer nur kurz über den Tellerrand blickt, merkt: Fast Fashion schadet uns selbst und anderen Menschen genauso wie der Umwelt. Die Alternative ist entschleunigte Mode, Wertschätzung gegenüber den Personen, die unsere Kleidung fertigen, und Achtung der Ressourcen von Umwelt und Natur. Denn Kleidung soll uns guttun und unser aller Leben verbessern. Sie darf nicht die Welt kosten.

Lesenswertes und Sehenswertes:

Rebecca Burgess, Courtney White, Leonie De Abrew: Was steckt in unserer Kleidung? Leseprobe.

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Krieg und Katastrophen: fernab und mittendrin

Während sich der Krieg in Israel und Gaza weiter zuspitzt, sind viele Menschen weit weg vom Ort des Geschehens dennoch unzähligen Bildern und Nachrichten durch Fernsehen, Radio und soziale Medien ausgesetzt.

Krieg im Gaza Streifen

Das fordert seinen Tribut von uns allen, auch von unseren Kindern. Die American Psychological Association veröffentlichte vor einigen Tagen eine Erklärung, in der sie warnte, dass der Konsum von gewalttätigen und traumatischen Nachrichten – auch ohne sie selbst direkt zu erleben – unserer psychischen Gesundheit schaden kann.

Angst und traumatischer Stress können langfristige Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden haben. Das spüren Menschen auf der ganzen Welt, die Familien und Freunde am Kriegsschauplatz haben, sowie die, die sich über die Auswirkungen des Krieges überall Sorgen machen.

Wie können wir uns also informieren, während wir unsere psychische Gesundheit und die unserer Kinder schützen? Dies ist ein Thema, das immer wieder im Zusammenhang mit einer langen Liste von Ereignissen wie kriegerischen Auseinandersetzungen, der Covid-19-Krise, Terroranschlägen, Naturkatastrophen und Gewalttaten auftaucht.

Insbesondere (bewegte) Bilder sind problematisch, weil sie in uns den Eindruck erwecken, dass die Gefahr nahe sei. Visuelle Eindrücke können so aufdringlich werden, dass man sie nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Das ist es, was jetzt gerade wieder im Zuge des Konflikts im Nahen Osten passiert. Was wir sehen, ist entsetzlich. Es geht über die gewöhnliche menschliche Erfahrung hinaus, Menschen zu sehen, die einander auf so schreckliche Art Gewalt antun. Es kann so blockieren, dass man sich bei der Arbeit nicht mehr konzentrieren oder nachts nicht mehr schlafen kann.

Diese beunruhigenden Nachrichten verursachen eine allgemeine Erregung zuerst im Gehirn und dann im Körper. Wir imaginieren Gefahr. Und das über lange Zeitspannen. Die permanente Verfügbarkeit und Überflutung durch die Medien, die der technische Fortschritt ermöglicht hat, hält einen nicht abreißenden Strom an Grauen bereit.

Natürlich sind manche Menschen anfälliger als andere, um infolgedessen eine akute Stressreaktion oder gar eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Etwa, wenn man sich direkt in der Krisenregion befindet oder Familie oder Freunde dort hat, um die man sich sorgt. Aber auch Menschen, die in ihrer Vergangenheit bereits mit psychischen Problemen vertraut waren, mit Angststörungen oder Stimmungsschwankungen oder die jede Art von traumatischen Erlebnissen erlitten haben, sind besonders gefährdet.

Was kann man tun?

Begrenzen Sie den Medienkonsum:

Das bedeutet nicht, sich völlig von Informationen abzuschotten, sondern die Zeit, die Sie damit verbringen, zu reduzieren, um die emotionale Belastung zu verringern. Beziehen Sie Ihre Nachrichten von ein oder zwei vertrauenswürdigen Quellen und begrenzen Sie die Konsumdauer auf 30 Minuten pro Tag, idealerweise nicht in der Nähe der Schlafenszeit, da dies Schlafprobleme verursachen kann. Setzen Sie sich (und Ihren Kindern) klare Grenzen, um der Medienüberflutung zu entgehen.

Krieg in den Medien

Reden Sie mit Ihren Kindern:

Es ist wichtig, mit Kindern altersgerecht über aktuelle Ereignisse zu sprechen und ihnen Fragen zu beantworten, damit die Fantasie nicht mit ihnen durchgeht. Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, Fragen zu stellen. Beginnen Sie das Gespräch mit „Was weißt du darüber? Was hast du gehört? Wie geht es dir damit?“.

Die Identifizierung vertrauenswürdiger Quellen ist ebenfalls entscheidend, und Kinder sollten lernen, Informationen zu überprüfen und kritisch zu denken, anstatt blindlings zu glauben, was sie hören. Dies gilt für Nachrichten, medizinische Ratschläge und andere Informationen.

Holen Sie sich professionelle Hilfe, wenn nötig:

Praktisch alle psychiatrischen Diagnosen sind eine Erweiterung potenziell normaler Gefühle, die auf das Niveau einer Dysfunktion gestiegen sind. Jeder ist manchmal ängstlich. Und in schwierigen und stressigen Zeiten, wie es zurzeit der Fall ist, ist man auch ängstlicher als normalerweise.

Aber wenn Sie so besorgt sind, dass Sie sich nicht mehr konzentrieren können, Ihre Arbeitsleistung leidet, Sie vielleicht kein Buch mehr lesen können, unter Schlafstörungen leiden, weil Sie sich Sorgen machen, Ihr Appetit beeinträchtigt ist, also wenn das Niveau Ihrer Angst wichtige Lebensbereiche beeinflusst, dann ist es auf einen Level gestiegen, der Aufmerksamkeit braucht und der behandelt werden sollte.

Erstellen Sie einen Methodenkoffer zum Stressabbau:

Wenn Stress und Angst unsere Amygdala, den Teil des Gehirns, der unsere emotionale Reaktion steuert, beherrscht, dann sind wir nicht „bei Sinnen“. Um das System zu beruhigen und die Kontrolle wiederzuerlangen, kann man vielerlei tun:

  1. Ablenkung finden: Versuchen Sie, sich auf positive Aktivitäten zu konzentrieren, die Sie entspannen und Ihre Aufmerksamkeit erfordern wie Lesen, Musik hören, Sport treiben oder kreative Hobbys verfolgen.
  2. Meditation und Atemübungen: Atemtechniken und Meditation können dazu beitragen, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern.
  3. Gespräche führen, Beziehungen pflegen: Teilen Sie Ihre Gedanken und Sorgen mit Freunden oder der Familie. Das Teilen von Emotionen kann entlastend sein. Und sie spüren, dass Sie nicht allein sind. Aber begrenzen Sie gleichzeitig nervenaufreibende Diskussionen über belastende Nachrichten.
  4. Tagebuch für Dankbarkeit: Führen Sie ein Dankbarkeitstagebuch, in dem Sie täglich die Dinge aufschreiben, für die Sie dankbar sind. Damit lenken Sie die Aufmerksamkeit auf Positives.
  5. Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität, besonders in der Natur, kann die Freisetzung von Endorphinen fördern und Stress reduzieren. Am besten barfuß.
  6. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln kann dazu beitragen, Körper und Geist zu unterstützen. Achten Sie in stressigen Zeiten besonders auf Brainfood und eine optimale Nährstoffversorgung.
  7. Schlaf: Sorgen Sie für Bedingungen, die einen ausreichenden und qualitativ hochwertigen Schlaf ermöglichen, da Schlafmangel Stress verschlimmern kann.
  8. Fokussieren Sie auf das Hier und Jetzt: Praktizieren Sie Achtsamkeit, indem Sie sich auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren. Wenn Sie unter der Dusche stehen, am Weg zur Arbeit sind, eine Mahlzeit einnehmen, … tun sie das achtsam und holen Sie die kreisenden Gedanken immer wieder zurück auf das Erleben des Augenblicks. Dies kann Ihnen helfen, Angst zu reduzieren.
  9. Routinen aufrechterhalten: Halten Sie an Ihren täglichen Routinen fest, soweit es möglich ist. Struktur und Vorhersehbarkeit können ein Gefühl von Stabilität bieten.
  10. Entspannungstechniken: Erwägen Sie die Anwendung von Entspannungstechniken wie progressiver Muskelentspannung oder autogenem Training.
  11. Imagination: Ersetzen Sie die destruktiven Bilder im Kopf durch positive. Lenken Sie bewusst Ihre Gedanken. Wir können nicht zwei Dinge gleichzeitig denken. Kleine tägliche Übungen dazu finden Sie hier.
  12. Ehrenamtliche Tätigkeiten: Anderen Menschen zu helfen oder ehrenamtliche Arbeit zu verrichten, kann ein Gefühl der Erfüllung und Dankbarkeit vermitteln und den Fokus von den belastenden Nachrichten ablenken.
  13. Entspannende Rituale: Schaffen Sie sich Rituale, die Entspannung fördern, wie zum Beispiel ein entspannendes Bad mit duftenden Ölen oder Salzen, Tee trinken, Powernapping, Tagebuch schreiben, Yoga, Meditation, Massagen.
  14. Lachen und Humor: Lachen ist eine natürliche Stressreduktion. Verbringen Sie Zeit mit humorvollen Freunden. Erfreuen Sie sich am Schabernack Ihrer Haustiere.
  15. Kreative Aktivitäten: Malen, Zeichnen, Basteln oder Handarbeiten sind kreative Wege, um Stress abzubauen.
  16. Musik hören: Entspannende Musik oder Naturgeräusche zu hören, kann Stress abbauen und zur Entspannung beitragen.
  17. Was ist Ihre persönliche Strategie, die Sie zuverlässig in stressigen Zeiten beruhigt und entspannt?

Denken Sie daran, dass es wichtig ist, auf Ihre eigene geistige Gesundheit zu achten und Methoden zu entwickeln, die für Sie am besten funktionieren. Jeder Mensch ist unterschiedlich, und es ist sinnvoll, verschiedene Techniken auszuprobieren, um herauszufinden, was am effektivsten ist.

Eine besondere Rolle bei der Bewältigung von Stress, der durch mediale Überflutung entstanden ist, spielt die Selbstwirksamkeitserwartung. Das Konzept aus der Sozialpsychologie, das von Albert Bandura entwickelt wurde, bezieht sich auf die Überzeugung einer Person darüber, inwieweit sie in der Lage ist, spezifische Aufgaben zu bewältigen, Herausforderungen zu meistern und Ziele zu erreichen. Im Wesentlichen handelt es sich um das Vertrauen einer Person in ihre eigenen Fähigkeiten, um in verschiedenen Situationen erfolgreich zu sein.

Neben der Stressreduktion ist die Selbstwirksamkeitserwartung gekoppelt mit der Bereitschaft zu aktiven, stärkenden Bewältigungsstrategien und einer höheren Widerstandskraft (Resilienz). Eine starke Selbstwirksamkeitserwartung kann Menschen das Gefühl von Empowerment verleihen. Sie fühlen sich in der Lage, Veränderungen herbeizuführen und sich aktiv für Frieden, Hilfe und Lösungen in Konfliktsituationen einzusetzen, anstatt im Gefühl von Hilflosigkeit zu verharren.

Welche Möglichkeiten gibt es, sich kurz- und langfristig für Frieden einzusetzen?

Empowerment:

  1. Bildung und Bewusstsein schaffen:
    • Informieren Sie sich über die Ursachen von Konflikten und Kriegen in der Welt, um ein besseres Verständnis für die Hintergründe zu entwickeln.
    • Teilen Sie dieses Wissen mit anderen, um das Bewusstsein für Friedensfragen zu schärfen.
  2. Friedensarbeit und Aktivismus:
    • Schließen Sie sich Friedensorganisationen und -gruppen an, die sich für Konfliktlösung und Gewaltprävention einsetzen.
    • Nehmen Sie an Friedensmärschen, -veranstaltungen und -kampagnen teil, um die Unterstützung für den Frieden zum Ausdruck zu bringen.
  3. Diplomatie und Konfliktlösung:
    • Engagieren Sie sich in der Förderung diplomatischer Lösungen für Konflikte, etwa durch das Schreiben von Briefen an politische Entscheidungsträger.
  4. Konfliktlösung in der Gemeinschaft:
    • Fördern Sie den Frieden in Ihrer Gemeinschaft, indem Sie sich für soziale Gerechtigkeit, Toleranz und Verständigung einsetzen.
    • Beteiligen Sie sich an Projekten, die die soziale Integration fördern und Konflikte innerhalb der Gemeinschaft lösen.
  5. Bildung und Erziehung:
    • Setzen Sie sich für eine Friedenserziehung in Schulen und Bildungseinrichtungen ein, um junge Menschen auf die Werte des Friedens und der Toleranz vorzubereiten.
  6. Interkultureller Austausch:
    • Engagieren Sie sich in interkulturellem Austausch, um Verständnis und Respekt zwischen verschiedenen Kulturen und Nationen zu fördern.
  7. Kommunikation und Medien:
    • Nutzen Sie soziale Medien und andere Kommunikationsmittel, um auf Friedensfragen aufmerksam zu machen und Menschen zum Handeln zu inspirieren.
  8. Konsumgewohnheiten:
    • Achten Sie darauf, welche Produkte und Dienstleistungen Sie kaufen, und unterstützen Sie Unternehmen und Organisationen, die sich für soziale Verantwortung und Frieden einsetzen.
  9. Politische Beteiligung:
    • Beteiligen Sie sich an politischen Prozessen, indem Sie wählen und politische Entscheidungsträger dazu auffordern, friedensfördernde Maßnahmen zu ergreifen.
    • Werden Sie aktiv in der Bürgerbeteiligung.
  10. Zwischenmenschliche Beziehungen:
    • Bemühen Sie sich um Frieden und Konfliktlösung in persönlichen Beziehungen, sei es in der Familie, unter Freunden oder am Arbeitsplatz.
  11. Fairer Handel:
    • Unterstützen Sie fair gehandelte Produkte und Unternehmen, die ethische Geschäftspraktiken fördern, um die wirtschaftliche Gerechtigkeit und den Frieden in benachteiligten Regionen zu unterstützen.
  12. Interreligiöser Dialog:
    • Förderung des interreligiösen Dialogs und des Verständnisses zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen, um religiös motivierte Konflikte zu vermindern.
  13. Engagement für Menschenrechte:
    • Unterstützen Sie Organisationen und Initiativen, die sich für die Wahrung der Menschenrechte in Konfliktregionen einsetzen.
  14. Frieden im Alltag:
    • Praktizieren Sie persönliche Gewaltlosigkeit, Toleranz und Mitgefühl im täglichen Leben und ermutigen Sie andere, dasselbe zu tun.

Frieden auf globaler Ebene hängt von vielen Faktoren ab. Jeder einzelne kann einen scheinbar bescheidenen, aber dennoch wichtigen Beitrag leisten, um positive Veränderungen herbeizuführen. Frieden erfordert das Engagement von Gemeinschaften und Nationen auf der ganzen Welt, und jede Anstrengung, die man unternimmt, trägt dazu bei, eine friedlichere Welt zu schaffen – für sich selbst und für andere, für den Moment und für die Zukunft.


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Zu allem ist die Imagination imstande

Vor vielen Jahrhunderten sagte Paracelsus, dass die Imagination zu allem imstande sei. Heute, mithilfe der modernen Forschung, beginnen wir immer mehr zu verstehen, wie treffend diese Worte sind. Nur sehr wenige Dinge unterscheiden uns von sonstigen Lebensformen auf der Erde. Die Imagination ist möglicherweise die größte Macht, die wir in uns tragen. Mit ihr können wir die Gegenwart gestalten, uns die Zukunft vorstellen und sogar die Vergangenheit aufgreifen. Wir können versuchen, Dinge so zu sehen, wie andere es tun. Wir können sogar an Dinge denken, die nicht hier sind oder die es noch gar nicht gibt. Durch unsere Vorstellungskraft haben wir die Architektur entwickelt, Wissenschaft betrieben, Kunstwerke geschaffen. Wir belassen die Welt nicht so, wie wir sie vorfinden. Wir kreieren Zivilisationen, Theorien, Technologien und greifen nach fremden Welten.

Wie würden Sie sich die Welt neu erdenken? Was nehmen wir viel zu oft als selbstverständlich hin? Was würden Sie gerne ändern? Das größte Hindernis, zu erreichen, was man will, ist eine begrenzte Vorstellungskraft …

Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem kalten klaren Bergquellteich, bereit um einzutauchen. Was geschieht? Ihr Körper reagiert sofort. Adrenalin durchflutet die Adern, die Muskeln spannen sich an, und das Herz beginnt schneller zu schlagen. Die Atmung wird tiefer und schneller, während die Sinne auf Hochtouren arbeiten. Die Kraft Ihrer Vorstellung verändert Ihren Körper in diesem Moment, als ob Sie tatsächlich im eisigen Wasser untertauchen würden. Sie beeinflusst den Körper unmittelbar.

Stellen Sie sich jetzt einen Ort vor, an dem Sie sich sicher und geborgen fühlen. Richten Sie sich dort so angenehm ein, dass Sie sich mit allen Sinnen wohlfühlen können. Wenn Ihnen noch etwas fehlt, verändern Sie alles so, bis es ganz stimmig ist. … Wie reagiert Ihr Körper? Ihre Atmung, Ihr Herzschlag? Fühlen Sie sich irgendwie leichter, wohler, unbeschwerter? Wenn Sie diese kleine Übung regelmäßig machen, sie Ihnen sozusagen in Fleisch und Blut übergeht, dann können Sie sie jederzeit einsetzen, wenn Sie angespannt sind oder sich unwohl fühlen. Für unser Gehirn bedeuten Imagination und Realität fast dasselbe.

Denken Sie daran, dass Ihre inneren Bilder nicht nur in Ihrem Kopf existieren, sondern in Ihren Körper hineinwirken und umgekehrt. Das gilt auch für Bilder, die wir täglich etwa über die Medien in uns aufnehmen – unabhängig davon, ob wahr oder falsch, schön oder schrecklich. Ihr Körper ist die Schnittstelle zur äußeren Welt. Wenn Sie beobachten, was Sie wahrnehmen, öffnen Sie den Zugang zu beiden Welten.

Carl Gustav Jung sah die Imagination als „Einbildungskraft“. Das aktive Erzeugen innerer Bilder verlaufe gemäß der Natur, sodass der Gedanke ein getreues Abbild im Körper hervorbringt. Diesen Vorgang bezeichnete er als Opus, als das große Werk. Für Jung war die Imagination mehr als eine Technik des deutenden Verstehens. Vielmehr stellte sie für ihn einen Vorgang der Alchemie, die Umwandlung von Materie dar.

Imaginationen prägen unser Gehirn und damit unseren Körper. Einige stärken und nähren uns, während andere uns selbst, unseren Beziehungen, unserer Umwelt schaden.

Beginnen Sie damit, destruktive Bilder zu verändern. Ersetzen Sie sie durch heilende Bilder, die Ihnen Wohlgefühl, Lebensfreude, Gesundheit und Frieden schenken. Nutzen Sie die Macht Ihrer Imagination, um neue innere Welten zu erschaffen, die Sie stärken. Sie sind die Grundlage dafür, die äußere Welt zu gestalten. Pflegen Sie diese heilenden Bilder, bis sie Teil von Ihnen werden – bis sie sich in Ihrem Körper manifestieren und weit darüber hinaus.

Sie haben die Macht, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden durch die Zauberkraft Ihrer Vorstellung zu gestalten. Nutzen Sie sie weise.

Auf diesem Telegram Kanal finden Sie laufend kleine Übungen, die dabei helfen, die Kraft der Imagination im Alltag zu beleben. Imagination bietet einen Raum unendlicher Freiheit und grenzenloser Möglichkeiten. Sie beeinflusst nicht nur unseren Körper, sondern schenkt auch Ideen und Visionen, Lösungen für Probleme und die kreativen Zündfunken für die schöpferische Gestaltung unseres Lebens.

Erkunden, erwecken, nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft. Leben und genießen Sie sie.

Anleitung:

Sie können die kleinen, täglichen Übungen auf verschieden Weise nutzen. Vielleicht nehmen Sie sich morgens noch zwischen Tag und Traum ein paar Minuten Zeit. Vielleicht fallen sie Ihnen aber auch untertags immer wieder ein und Sie halten für einen Moment inne und erweitern Ihre inneren Bilder. Schaffen Sie dafür ruhige Auszeiten im Strudel des Alltags und beginnen Sie die Imagination mit einer kurzen Atemübung oder einer gedanklichen Reise durch den Körper.

Besonders intensiv nutzen können Sie die Übungen, wenn Sie in einem Tagebuch Notizen dazu machen. Wenn Ihnen fließende Texte nicht so leicht von der Hand gehen, kritzeln Sie ein wenig und fügen Sie ein paar Stichworte hinzu. Versuchen Sie es mit Mindmapping (Wölkchentechnik) oder Brainstorming und erweitern Sie so Ihre Imagination. Erstellen Sie Haikus oder Elfchen aus diesen Wortsammlungen, die Sie immer wieder bezaubern werden.

Tauschen Sie sich mit einem Freund aus, der dieselbe Übung gemacht hat und erleben Sie, wie das die Vorstellungskraft befeuern kann. Oder nehmen Sie an einer Gruppe teil, die durch das gemeinsame Erleben und Austauschen Imagination auf faszinierende Ebenen bringen kann.

Umgeben sind wir rings von Zaubereien,
Allein wir selber sind die Zauberer ...
Und in der Welt, voll offenbarer Wunder
Sind wir das größte Wunder selbst.

Franz Grillparzer

Literatur:

Antoine Faivre: Die Macht der Imagination. https://www.anthroweb.info/erweiterungen/beitraege/macht-der-imagination.html. Abrufdatum: 18.10.2023


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Dialog mit Respekt: Freiheit

Freiheit im weitesten Sinne ist die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Optionen auszuwählen und Entscheidungen zu treffen.

Dialog mit Respekt: Freiheit

Der philosophische Freiheitsbegriff befindet sich im ständigen Wandel und umfasst psychologische, soziale, kulturelle, religiöse, politische und rechtliche Dimensionen, mit denen wir uns in diesem Dialog auseinandersetzen werden.

Die Freiheit, sich für oder gegen eine Handlung entscheiden zu können, und ihre Begrenzung durch Regeln sowie durch Entscheidungen, Ansprüche, Interessen oder Handlungen anderer sind eng mit der Frage der Rechtmäßigkeit des eigenen Verhaltens und des Beschränkens fremden Handelns verbunden.

Freiheit ist ein vielschichtiges Konzept, das verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens durchdringt. Einer dieser Aspekte betrifft die individuelle und kollektive Freiheit. Individuelle Freiheit bezieht sich auf die Freiheiten, die Einzelpersonen genießen, wie beispielsweise die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit. Auf der anderen Seite steht die Freiheit eines Kollektivs, beispielsweise eines Landes von einer Besatzungsmacht.

Ein weiterer wichtiger Unterscheidungspunkt in Bezug auf Freiheit ist die Unterscheidung zwischen innerer und äußerer Freiheit. Äußere Freiheit bezieht sich auf die sozialen, rechtlichen und politischen Bedingungen, die die Handlungsfreiheit eines Individuums bestimmen. Innere Freiheit hingegen beschreibt den Zustand, in dem ein Mensch seine inneren Ressourcen und Fähigkeiten frei entfalten kann, ohne von inneren Zwängen wie Trieben, Erwartungen, Gewohnheiten, Rollenmustern, Konventionen oder moralischen Vorstellungen eingeschränkt zu sein. Die Förderung innerer Freiheit wird heute oft als Schlüssel zur persönlichen Entfaltung angesehen und hängt eng mit Bildung und Erziehung zusammen.

Des Weiteren gibt es Unterscheidungen zwischen verschiedenen Arten von Freiheit, darunter persönliche Freiheit, souveräne Freiheit und bürgerliche Freiheit. Die persönliche (negative) Freiheit bedeutet, dass eine Person nicht durch äußere Zwänge oder die Einflüsse anderer in ihren Handlungen eingeschränkt ist. Souveräne (positive) Freiheit hingegen bezieht sich auf die Fähigkeit, nach eigenem Willen zu handeln und somit sowohl über sich selbst als auch über andere Macht auszuüben. Bürgerliche Freiheit schließlich bezieht sich auf die Teilhabe an gesellschaftlicher und politischer Macht, was eine wichtige Dimension der Freiheit in politischen Systemen ist.

Einige historische Meilensteine der Freiheit:

  1. Antike Griechenland: Die Ideen der Freiheit und Demokratie wurden im antiken Griechenland geboren. In Athen entstand die Idee der Bürgerschaft und der politischen Teilhabe als Ausdruck individueller Freiheit.
  2. Römisches Reich: Das Römische Reich etablierte Gesetze und Rechte, die die Freiheit der Bürger schützten, und legte so die Grundlage für spätere Rechtsstaaten.
  3. Mittelalter: Während des Mittelalters war die Freiheit oft auf bestimmte soziale Klassen oder privilegierte Gruppen beschränkt. Dennoch gab es wichtige Entwicklungen wie die Magna Carta von 1215 in England, die die Vorstellung von begrenzter königlicher Macht festigte.
  4. Aufklärung: Die Aufklärung des 17. und 18. Jahrhunderts brachte Ideen wie die Menschenrechte, die Trennung von Kirche und Staat sowie die Vorstellung von individuellen Freiheiten und Rechten hervor.
  5. Amerikanische und Französische Revolutionen: Diese Revolutionen im späten 18. Jahrhundert führten zur Entstehung moderner demokratischer Nationen und zur Verankerung von Grundrechten und Freiheiten in Verfassungen.
  6. 19. Jahrhundert: Das 19. Jahrhundert war geprägt von Kämpfen für die Freiheit, darunter die Abschaffung der Sklaverei und die Ausweitung des Wahlrechts auf eine breitere Bevölkerung.
  7. 20. Jahrhundert: Das 20. Jahrhundert sah sowohl den Aufstieg totalitärer Regime als auch den Kampf gegen diese Regime im Namen der Freiheit. Die Vereinten Nationen wurden gegründet, um die Freiheit und die Menschenrechte weltweit zu schützen.
  8. Gegenwart: Die Idee der Freiheit ist in der heutigen globalisierten Welt weiterhin von großer Bedeutung. Es gibt anhaltende Diskussionen über Fragen der individuellen Freiheit, der sozialen Gerechtigkeit und der globalen Freiheitsrechte.

Diese Meilensteine sind nur ein grober Überblick über die komplexe Geschichte der Freiheit. Sie verdeutlichen jedoch, wie die Vorstellung von Freiheit im Laufe der Zeit von kulturellen, politischen und sozialen Entwicklungen geprägt wurde und weiterhin eine zentrale Rolle in der menschlichen Geschichte und im gegenwärtigen Zeitgeschehen spielt.

Fragen für den Dialog:

  1. Was bedeutet Freiheit für Sie persönlich? Gibt es bestimmte Erfahrungen oder Momente in Ihrem Leben, die Ihre Vorstellung von Freiheit geprägt haben?
  2. Gibt es Ihrer Meinung nach Grenzen für die persönliche Freiheit? Wenn ja, welche Art von Beschränkungen sind gerechtfertigt?
  3. Wie verhält sich individuelle Freiheit zur sozialen Verantwortung? Welche Pflichten oder Verantwortlichkeiten gehen mit Freiheit einher?
  4. Inwiefern beeinflusst die Kultur die Vorstellungen von Freiheit in verschiedenen Gesellschaften? Gibt es kulturelle Unterschiede im Verständnis von Freiheit?
  5. Welche Rolle spielt die Technologie bei der Einschränkung oder Förderung von Freiheit? Denken Sie an Datenschutz, Überwachung und soziale Medien.
  6. Wie hat die Geschichte gezeigt, dass Freiheit errungen, verteidigt oder eingeschränkt wird? Welche historischen Ereignisse oder Bewegungen sind Beispiele dafür?
  7. Welche Bedeutung hat politische Freiheit in modernen Demokratien? Welche Institutionen und Rechte sind entscheidend für die Erhaltung politischer Freiheit?
  8. Inwiefern sind wirtschaftliche Freiheit und soziale Gerechtigkeit miteinander vereinbar oder in Konflikt stehend? Wie kann eine Balance zwischen diesen beiden Prinzipien gefunden werden?
  9. Welche aktuellen Herausforderungen und Bedrohungen sehen Sie für die Freiheit weltweit? Denken Sie an Fragen wie autoritäre Regierungen, soziale Ungleichheit und Umweltprobleme.
  10. Wie können Bildung und Aufklärung zur Förderung der Freiheit beitragen? Welche Bildungsansätze sind Ihrer Meinung nach am effektivsten?
  11. Welche Rolle spielt die Freiheit in Bezug auf kulturelle und künstlerische Ausdrucksformen? Wie können Zensur und Meinungsfreiheit in Einklang gebracht werden?
  12. Wie können Bürgerinnen und Bürger aktiv dazu beitragen, die Freiheit in ihrer Gesellschaft zu schützen und zu fördern?

Lesenswertes:

In der Vorarlberger Landesbibliothek sind etwa 19.000 Werke zum Thema „Freiheit“ verfügbar. Schwelgen Sie einen Nachmittag lang in den vielfältigen Überlegungen.

  • Isaiah Berlin: Freiheit. Vier Versuche. Fischer, Frankfurt am Main 2006.
  • Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. 1785.
  • John Stuart Mill: Über die Freiheit. Reclam, Stuttgart 2013.
  • Karl Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. 7. Auflage, Mohr, Tübingen 1992.
  • John Rawls: Politischer Liberalismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003.
  • Adam Smith: Untersuchung über Wesen und Ursachen des Reichtums der Völker. UTB / Mohr-Siebeck, Tübingen 2005.
  • Charles Taylor: Negative Freiheit? – Zur Kritik des neuzeitlichen Individualismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999.
  • Erich Fromm: Die Furcht vor der Freiheit, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995.

Neben den vielen Klassikern ist mir folgendes Buch aufgefallen, das in der Vorarlberger Landesbibliothek als Download verfügbar ist:

Jacob, Frank: Freiheit wagen! : ein Essay zur Revolution im 21. Jahrhundert. Transkript Verlag, Bielefeld 2021.

Zusammenfassung: Das 21. Jahrhundert beginnt mit zahlreichen Krisen: politische Unterdrückung, nationale Spaltungen, Klimakrise und Corona-Pandemie. Damit wächst auch das revolutionäre Potenzial, die Welt zu verändern. Frank Jacob diskutiert, welche Rolle Revolutionen in diesem Jahrhundert spielen können, wie sie ablaufen und was es zu beachten gilt, um eine moralische Korrumpierung revolutionärer Prozesse zu verhindern. Neben einem analytischen Zehn-Stufen-Modell stellt er grundlegende Aspekte vor, die über Erfolg und Misserfolg von Revolutionen entscheiden, und reflektiert diese mit besonderem Blick auf die Gegenwart.


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Stoische Ruhe: Wie ein Fels in der Brandung

Es ist Sonntagmorgen, sechs Uhr. Ein herrlicher Altweibersommertag kündigt sich mit lauen Sonnenaufgangstemperaturen an. Ich checke meine Post und stolpere über ein Zitat von Marcus Aurelius:

„Verweile bei der Schönheit des Lebens. Betrachte die Sterne und sieh dich selbst mit ihnen ziehen.“

Die Wahl für ein wenig Morgenlektüre ist gefallen und ich suche nach einer Ausgabe der „Selbstbetrachtungen“ des römischen Kaisers. Und ich finde eine sprudelnde Quelle an Inspirationen für kleine Schreibübungen, die drei Zielen dienen können:

  1. Sie lassen die Bedeutung der Selbstreflexion für persönliches Wachstum und inneren Frieden anhand von praktischen Techniken erleben.
  2. Sie bieten einen Ausflug in die stoische Philosophie und deren Grundprinzipien.
  3. Und sie bieten die Möglichkeit spielerisch Gedanken und Emotionen auf eine klare, stoische Art auszudrücken, um Weisheit und inneren Frieden zu kultivieren.
Stoische Ruhe: Der Fels in der Brandung

Zitate und Übungen zur Selbstreflexion:

Dankbarkeit: „Beginne und beende jeden Tag mit Dankbarkeit. In allem, was dir begegnet, findest du einen Anlass zur Dankbarkeit.“

Übung: Führen Sie ein Dankbarkeitstagebuch und schreiben Sie regelmäßig über Dinge, für die Sie dankbar sind und die Ihr Leben bereichern.

Selbstbeobachtung: „Die Seele nimmt die Farbe ihrer Gedanken an.“

Übung: Nehmen Sie sich Zeit, um über Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen nachzudenken. Ergründen Sie eine Situation, die Sie im Laufe des Tages erlebt haben. Was ist passiert? Wie haben Sie sich verhalten? Was haben Sie dabei gefühlt? Was haben Sie gedacht? Welche Lehre ziehen Sie daraus?

Vergebung und Mitgefühl: „Das Mitgefühl für andere beginnt mit dem Verständnis für uns selbst.“

Übung: Gibt es Menschen in Ihrem Leben, denen Sie grollen oder mit denen Sie in Unfrieden leben? Überlegen Sie, wie Sie Mitgefühl entwickeln können und was notwendig ist, um vergeben zu können.

Stoische Prinzipien: „Halte dich an diese wenigen Prinzipien: die einfache und tugendhafte Tat, der Gedanke von einem Gott oder der Allnatur, die Wahrheit.“

Übung: Überlegen Sie, welchen Stellenwert die stoischen Prinzipien in Ihrem Leben einnehmen und welche Auswirkungen Sie haben. Sind sie Segen oder Fluch? Welche Erkenntnisse können Sie daraus gewinnen?

Vom Vergänglichen: „Betrachte die Dinge, wie sie sind, und du wirst Frieden finden.“

Übung: Wie denken Sie über die Vergänglichkeit des Lebens? Können Sie wie Marcus Aurelius eine Endlichkeit erkennen und akzeptieren und falls ja, wie beeinflusst das Ihr Leben? Was möchten Sie in Ihrem Leben erreichen?

Selbstverbesserung: „Was in unserer Macht liegt, ist der Wille, unsere Vorstellungen von den Dingen zu ändern.“

Übung: Reflektieren Sie Ihre Stärken und Schwächen. Welche Schwächen möchten Sie überwinden, welche Stärken ausbauen? Was können Sie tun, um von dem Menschen, der Sie sind, zu dem Menschen zu werden, der Sie sein könnten?

Achtsamkeit und Kontrolle: „Du hast die Macht über deine Gedanken – nicht außerhalb, sondern innerhalb deiner Gedanken liegt deine Macht.“

Übung: Stellen Sie eine Liste von Momenten zusammen, die Sie, ohne darüber nachdenken zu müssen, achtsam im Hier und Jetzt erleben. Erweitern Sie diese Liste um die Situationen, in denen Sie sich wünschen, bewusster im Augenblick zu leben. Überlegen Sie, was Sie in Ihrem Leben kontrollieren können und wie Sie mit den Dingen umgehen, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen.

Tugendhaftes Handeln: „Die beste Rache ist, nicht wie dein Gegner zu sein.“

Übung: Denken Sie an eine Situation, in der Sie sich tugendhaft verhalten haben. Wie sind Sie in diesem Moment Ihrer moralischen Verpflichtung nachgekommen und Ihren Prinzipien treu geblieben?

Die Macht der Gedanken: „Wenn du morgens erwachst, denke daran, welch ein kostbares Privileg es ist, am Leben zu sein – zu atmen, zu denken, zu genießen, zu lieben.“

Übung: Fügen Sie Ihrem Dankbarkeitstagebuch Affirmationen als Motivationskick für den Tag hinzu. Pflegen Sie positive Gedankenmuster, erkennen Sie negative und ersetzen Sie diese kontinuierlich.

Selbstverpflichtung: „Handle immer so, als ob der Grundsatz, nach dem du handelst, durch dein Handeln zum allgemeinen Gesetz werden sollte.“

Übung: Formulieren Sie kleine Selbstverpflichtungen, um die Prinzipien und Einsichten, die Sie aus Ihren Selbstbetrachtungen gewonnen haben, in die Praxis umzusetzen. Beschreiben Sie, wie Sie das umsetzen werden.

Stoische Ruhe
Bronzestatue des Marcus Aurelius an der Piazza del Campidoglio

Zitate und stoische Lehren

Hier sind einige Zitate aus Marcus Aurelius‘ „Selbstbetrachtungen“, die die stoischen Lehren illustrieren:

Vernunftlenkung: „Du hast die Macht über deine Gedanken, nicht über äußere Ereignisse. Realisiere dies, und du findest Stärke.“

Kontrolle über das eigene Schicksal: „Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen und Urteile über diese Dinge.“

Tugendhaftes Leben: „Tugend ist die einzige Sache, die alleine die Würde eines Menschen ausmacht.“

Anerkennung der Natur: „Akzeptiere die Dinge, die du nicht ändern kannst, und zeige den Mut, die Dinge zu ändern, die du ändern kannst.“

Hier und Jetzt: „Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.“

Unabhängigkeit von äußeren Umständen: „Lasse dich nicht von äußeren Dingen beeinflussen. Das Glück kommt von innen heraus.“

Selbstreflexion: „Wer sich selbst erkennt, kennt die Welt. Die Quelle aller Tugenden liegt im Inneren.“

Liebe zur Menschheit: „Liebe die Menschen und tue Gutes, ohne auf Dankbarkeit zu hoffen. Das ist die wahre Nächstenliebe.“

Berühmte Fans der stoischen Philosophie

Thomas Jefferson: Der dritte Präsident der Vereinigten Staaten, Thomas Jefferson, war ein Bewunderer der stoischen Philosophie und integrierte einige ihrer Ideen in sein Leben und seine politische Karriere.

Nelson Mandela: Der ehemalige Präsident von Südafrika, Nelson Mandela, ließ sich während seiner langen Haftzeit von stoischen Prinzipien inspirieren und bewahrte eine innere Stärke und Gelassenheit.

James Stockdale: Als vietnamesischer Kriegsgefangener praktizierte James Stockdale stoische Prinzipien, um seine psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten und sich während seiner Gefangenschaft zu behaupten.

Bill Clinton: Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Bill Clinton, hat in seinen Memoiren Stoiker wie Marcus Aurelius und Epiktet zitiert und deren Lehren als inspirierend für seine politische Karriere beschrieben.

Theodore Roosevelt: Der 26. Präsident der Vereinigten Staaten, Theodore Roosevelt, war ein Bewunderer der stoischen Philosophie. Er zitierte häufig stoische Weisheiten und glaubte an die Idee der Selbstbeherrschung und des Dienstes an der Gesellschaft.

George Washington: Der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington, war ein Anhänger stoischer Tugenden wie Besonnenheit und Tapferkeit. Seine Führung und Entschlossenheit wurden oft mit stoischen Prinzipien in Verbindung gebracht.

Arnold Schwarzenegger: Der Schauspieler, Bodybuilder und ehemalige Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, hat öffentlich über die Bedeutung der stoischen Philosophie in seinem Leben gesprochen und sie als Inspirationsquelle für seine Karriere genannt.

Naval Ravikant: Der Unternehmer und Investor Naval Ravikant hat stoische Prinzipien in seinen Podcasts und Schriften diskutiert und betont, wie sie zur persönlichen Entwicklung und zum unternehmerischen Erfolg beitragen können.

Aurelius Augustinus: Der christliche Theologe und Philosoph Augustinus von Hippo war von den Schriften der Stoiker beeinflusst und integrierte stoische Ideen in seine theologischen Werke.

Immanuel Kant: Der berühmte deutsche Philosoph Immanuel Kant verwendete stoische Konzepte in seiner Ethik und Philosophie.

John Stuart Mill: Der britische Philosoph John Stuart Mill hat die stoische Philosophie in seinem Werk „Über die Freiheit“ diskutiert und einige stoische Ideen in seine Utilitarismus-Theorie integriert.

Weibliche Vertreterinnen stoischen Gedankenguts sind wesentlich schwieriger zu finden und ganz selten befassen sie sich explizit damit:

Rosa Parks: Die Aktivistin Rosa Parks, die als Auslöser der Montgomery-Bus-Boykott-Bewegung in den USA bekannt ist, wurde oft für ihre ruhige Standhaftigkeit und ihre stoische Haltung gegenüber rassistischer Diskriminierung gelobt.

Aung San Suu Kyi: Die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die sich für die Demokratie in Myanmar einsetzt, wird oft für ihre Geduld und ihre stoische Entschlossenheit in ihrem politischen Engagement gelobt.

Joan Didion: Die Schriftstellerin Joan Didion hat die stoische Philosophie in ihren Essays und Büchern diskutiert und wie sie ihr bei der Bewältigung von persönlichen Verlusten geholfen hat.

Diese Beispiele zeigen, dass die stoische Philosophie zeitlos ist und Menschen aus verschiedenen Bereichen des Lebens dazu inspirieren kann, eine positive Einstellung, Besonnenheit, Selbstdisziplin und Gelassenheit zu entwickeln, sein Schicksal zu akzeptieren und sich den tugendhaften Werten Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung zu verpflichten.

Literatur:

Mark Aurel’s Meditationen. Breslau 1875. Abrufdatum: 10.9.2023: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Mark+Aurel/Meditationen

Dialog mit Respekt: Vom guten Leben

In einer Welt, die von Hektik, Konsum und ständigem Fortschritt geprägt ist, stellt sich vielen von uns die Frage: Was ist eigentlich ein gutes Leben? Geht es darum, materiellen Wohlstand zu erreichen, oder gibt es tiefere Aspekte, die uns erfüllen und glücklich machen? In diesem Dialog werden wir uns auf die Reise begeben, um die verschiedenen Dimensionen des guten Lebens zu erkunden und Wege zu entdecken, die zu mehr Erfüllung und Zufriedenheit führen können. Gemeinsam erdenken wir, wie ein gutes Leben, nicht nur für uns selbst, sondern für alle aussehen könnte und welchen Möglichkeiten und Hindernissen wir auf dem Weg dahin begegnen.

Dialog mit Respekt: Vom guten Leben

Die Philosophie vom guten Leben

Die philosophische Auseinandersetzung mit dem Konzept des „guten Lebens“ reicht zurück bis zu den Anfängen der Philosophie in der Antike und hat im Laufe der Jahrhunderte eine Vielzahl von Ansichten und Theorien hervorgebracht. Hier sind einige wichtige philosophische Perspektiven:

  1. Eudaimonia (Aristoteles): Der griechische Philosoph Aristoteles prägte den Begriff „Eudaimonia“, der oft mit „Glückseligkeit“ oder „Vollkommenheit“ übersetzt wird. Für Aristoteles besteht ein gutes Leben darin, nach höchster Tugend zu streben und seine Fähigkeiten und Potenziale zu entfalten.
  2. Hedonismus (Epikur): Epikur, ein antiker griechischer Philosoph, betonte die Bedeutung von Lust und Freude als Schlüsselkomponenten eines guten Lebens. Er unterschied zwischen körperlicher und geistiger Lust und betonte, dass das richtige Maß von Genuss und Vermeidung von Schmerz zur Freude führt.
  3. Utilitarismus (Jeremy Bentham, John Stuart Mill): Die utilitaristische Philosophie legt den Fokus auf das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen. Ein gutes Leben wird aus utilitaristischer Sicht durch Handlungen erreicht, die das größte Gesamtwohl fördern.
  4. Existenzialismus (Jean-Paul Sartre, Albert Camus): Existenzialistische Philosophen betonen die individuelle Verantwortung und Freiheit bei der Gestaltung des eigenen Lebens. Ein gutes Leben wird durch authentisches Leben erreicht, das heißt, sich der eigenen Freiheit bewusst zu sein und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen.
  5. Tugendethik (Platon, Thomas von Aquin): Die Tugendethik legt Wert auf die Entwicklung moralischer Tugenden als Weg zu einem guten Leben. Tugenden wie Gerechtigkeit, Tapferkeit und Weisheit werden als grundlegend angesehen, um ein erfülltes Leben zu führen.
  6. Deontologie (Immanuel Kant): Kantianische Ethik betont die Bedeutung von Pflicht und Moral bei der Gestaltung eines guten Lebens. Handlungen sollten auf moralischen Prinzipien basieren und universell anwendbar sein.
  7. Buddhismus und Daoismus: Diese östlichen philosophischen Traditionen betonen die Befreiung von Leiden und das Erreichen innerer Erleuchtung als Grundlage eines guten Lebens. Dies wird oft durch Selbsterkenntnis, Achtsamkeit und spirituelle Praxis erreicht.
  8. Kritik am Konsumismus (Erich Fromm): Der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm kritisierte die moderne Gesellschaft für ihren Fokus auf Konsum und äußeren Erfolg als Maßstab für ein gutes Leben. Er betonte die Bedeutung von authentischen Beziehungen und Selbstverwirklichung.

Die philosophische Betrachtung des guten Lebens ist also äußerst vielfältig und reflektiert unterschiedliche kulturelle, ethische und individuelle Ansichten darüber, was es bedeutet, ein erfülltes und bedeutungsvolles Leben zu führen.

Die Psychologie vom guten Leben

Die psychologische Betrachtung des guten Lebens untersucht die Faktoren, die zu einem subjektiven Gefühl von Zufriedenheit, Wohlbefinden und Erfüllung beitragen. Hier sind einige psychologische Konzepte und Perspektiven:

  1. Positive Psychologie: Die Positive Psychologie ist ein psychologischer Ansatz, der sich darauf konzentriert, was das Leben lebenswert macht. Sie erforscht Stärken, Glück, Optimismus und Resilienz als Schlüsselaspekte eines guten Lebens.
  2. Flow-Erleben: Der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi prägte den Begriff „Flow“, um den Zustand zu beschreiben, in dem eine Person in einer Tätigkeit aufgeht, die ihre Fähigkeiten herausfordert. Dieses Flow-Erleben kann ein Gefühl der Erfüllung und des Glücks vermitteln.
  3. Selbstbestimmungstheorie: Diese Theorie betont die Bedeutung von Autonomie, Kompetenz und sozialer Verbundenheit für das Wohlbefinden. Ein gutes Leben wird erreicht, wenn Menschen die Freiheit haben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ihre Fähigkeiten zu nutzen und sinnvolle Beziehungen aufzubauen.
  4. Seligman’s PERMA-Modell: Martin Seligman, ein Pionier der Positiven Psychologie, präsentierte das PERMA-Modell, das fünf Dimensionen des Wohlbefindens umfasst: Positive Emotionen, Engagement, Beziehungen, Bedeutung und Leistung.
  5. Hedonistisches vs. Eudaimonisches Wohlbefinden: Psychologen unterscheiden oft zwischen hedonistischem Wohlbefinden, das auf positiven Gefühlen und Lust basiert, und eudaimonischem Wohlbefinden, das auf Selbstverwirklichung, Bedeutung und Tugenden beruht.
  6. Soziale Beziehungen: Die Qualität und Tiefe von zwischenmenschlichen Beziehungen spielen eine wesentliche Rolle für das Wohlbefinden. Positive Beziehungen tragen zu Glück und emotionaler Unterstützung bei.
  7. Sinnfindung: Psychologen wie Viktor Frankl betonen die Bedeutung der Suche nach einem höheren Sinn und Zweck im Leben als Ressource für die Bewältigung von Herausforderungen und für das Wohlbefinden.
  8. Adaptationsniveau-Theorie: Diese Theorie besagt, dass Menschen sich oft an ihre Umstände anpassen und sich an das Niveau des Wohlbefindens gewöhnen, das sie erreicht haben. Dies kann dazu führen, dass Menschen nach Verbesserungen streben, um anhaltendes Wohlbefinden zu erleben.

Die psychologische Perspektive auf das gute Leben betont die subjektive Natur von Zufriedenheit und Glück. Es geht darum, wie Individuen ihre eigenen Ressourcen, Stärken und Emotionen nutzen können, um ein erfülltes und bedeutsames Leben zu führen.

Religion und das gute Leben

Nicht zuletzt ist das „gute Leben“ ein zentrales Thema aller Religionen. Hier sind einige wichtige religiöse Perspektiven auf das gute Leben:

  1. Christentum:
    • Im Christentum ist das gute Leben oft mit der Nachfolge Jesu Christi verbunden. Dies beinhaltet die Liebe zu Gott und den Mitmenschen sowie die Einhaltung moralischer Grundsätze wie der Zehn Gebote.
    • Nächstenliebe und Barmherzigkeit sind wichtige Tugenden, die im christlichen Glauben betont werden. Das gute Leben wird oft durch Dienst an anderen und die Förderung des Gemeinwohls erreicht.
  2. Islam:
    • Im Islam ist das gute Leben eng mit der Erfüllung der Pflichten gegenüber Allah (Gott) und der Gemeinschaft verbunden. Dies schließt die Einhaltung der fünf Säulen des Islam ein: den Glaubensbekenntnis, das Gebet, die Almosen, das Fasten im Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka.
    • Das gute Leben im Islam betont auch Ethik, Moral und die Vermeidung von Sünden.
  3. Judentum:
    • Im Judentum ist das gute Leben oft mit der Einhaltung des jüdischen Gesetzes, der Tora, verbunden. Dies beinhaltet rituelle Gebote sowie ethische Prinzipien.
    • Gemeinschaft und soziale Verantwortung sind im Judentum ebenfalls von großer Bedeutung. Das Streben nach Gerechtigkeit und Tikkun Olam (Reparatur der Welt) sind wichtige Aspekte des guten Lebens.
  4. Buddhismus:
    • Im Buddhismus wird das gute Leben oft mit der Erreichung von Erleuchtung und innerem Frieden in Verbindung gebracht. Dies wird durch die Praxis von Achtsamkeit, Meditation und dem Befolgen des Achtfachen Pfades angestrebt.
    • Ethik und Mitgefühl gegenüber allen Lebewesen sind grundlegende Prinzipien im buddhistischen Verständnis des guten Lebens.
  5. Hinduismus:
    • Im Hinduismus wird das gute Leben oft mit dem Streben nach Dharma, dem rechten Handeln, verbunden. Dies schließt die Erfüllung sozialer und moralischer Pflichten ein.
    • Die Suche nach spirituellem Wachstum und Selbstverwirklichung ist ebenfalls ein wesentlicher Aspekt des guten Lebens im Hinduismus.

Diese sind nur einige Beispiele, und es gibt viele weitere religiöse Traditionen und Perspektiven auf das gute Leben. Praktisch alle Religionen betonen jedoch die Bedeutung von Ethik, Spiritualität, sozialem Engagement und persönlicher Entwicklung als Schlüsselkomponenten für ein erfülltes und „gutes“ Leben.

Fragen für den Dialog:

  • Was bedeutet „ein gutes Leben“ für mich?
  • Was ist ein „gutes Leben für alle“?
  • Was könnten wir gemeinsam tun, um dem guten Leben einen Schritt näherzukommen?

Lesenswertes bunt gemischt:

In der Vorarlberger Landesbibliothek finden Sie unter dem Suchbegriff „Gutes Leben“ über 13.000 Dokumente, davon mehr als 700 E-Books zum Download:

https://vlb.vorarlberg.at/


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Dialog mit Respekt: Gehorsam

Dialog mit Respekt: Gehorsam

Der Mensch ist ein soziales Wesen, und das Zusammenleben in Gemeinschaften erfordert oft eine gewisse Form von Ordnung und Regeln. In dieser Hinsicht spielt Gehorsam eine bedeutende Rolle, da er die Grundlage für die Funktionsweise von Familien, Organisationen und Gesellschaften bildet. Doch wie viel Gehorsam ist zu viel? Kann ein übermäßiger Gehorsam zu Unterdrückung und Verlust der eigenen Identität führen?

Der Psychoanalytiker Arno Gruen beschäftigte sich intensiv mit diesen Fragen und veröffentlichte das Buch „Wider den Gehorsam“. In diesem Werk geht es nicht darum, jeglichen Gehorsam als negativ zu betrachten, sondern vielmehr um eine kritische Auseinandersetzung mit der Art des Gehorsams, die Menschen dazu bringen kann, ihre eigenen moralischen Werte und menschlichen Bedürfnisse zu opfern.

Gruen argumentiert, dass der Ursprung des Gehorsams oft in der Kindheit zu finden ist. In der Erziehung und im familiären Umfeld werden Kinder oft dazu erzogen, Autoritäten bedingungslos zu folgen. Dies kann dazu führen, dass sie später im Leben Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und ihre eigenen Überzeugungen zu vertreten. Wenn Gehorsam blind und bedingungslos wird, besteht die Gefahr, dass Menschen ihre eigene Verantwortung abgeben und autoritären Strukturen, sei es in der Familie, in politischen Systemen oder in Institutionen, die Macht überlassen.

Eine der zentralen Botschaften von „Wider den Gehorsam“ ist, dass die Entwicklung von individueller Freiheit und Verantwortung entscheidend für eine gesunde Gesellschaft ist. Gruen betont die Bedeutung, sich selbst zu hinterfragen, kritisch zu denken und eigene moralische Werte zu entwickeln, die nicht blinden Gehorsam erfordern. Es geht darum, ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu schaffen und die Fähigkeit zu entwickeln, sich selbst und anderen mit Mitgefühl und Verständnis zu begegnen.

Der Weg zu mehr individueller Freiheit und Verantwortung erfordert oft Mut und Selbstreflexion. Es kann bedeuten, sich gegenüber Autoritäten zu behaupten oder gegen den Strom zu schwimmen. Doch dieser Prozess ermöglicht es auch, eine tiefere Verbindung zu sich selbst und zu anderen herzustellen. Indem Menschen ihre eigene Verantwortung übernehmen und sich für ihre Werte und Überzeugungen einsetzen, können sie eine Gesellschaft mitgestalten, die auf Respekt, Freiheit und Empathie basiert.

„Wider den Gehorsam“ ist ein Aufruf zur Selbstbefreiung und zur Entwicklung eines tieferen Verständnisses der menschlichen Natur. Es ist ein Plädoyer für die Wichtigkeit, unsere eigenen Denkmuster zu hinterfragen und eine Kultur zu schaffen, die die Vielfalt der individuellen Persönlichkeiten und Meinungen schätzt. Indem wir uns von übermäßigem Gehorsam lösen und unsere individuelle Verantwortung anerkennen, können wir eine Gesellschaft aufbauen, die auf gegenseitigem Respekt und Mitgefühl beruht und in der jeder Einzelne sein volles Potenzial entfalten kann.

Lesenswertes:

Gruen, Arno: Wider den Gehorsam. Klett-Cotta. Stuttgart, 2014.

Leseprobe: https://docplayer.org/51046750-Arno-gruen-wider-den-gehorsam-2.html

Mehr zum Thema Dialog:


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Graswurzelbewegung: Von zivilem Ungehorsam zu echtem Wandel

Die Graswurzelbewegung ist ein faszinierendes Phänomen, das die Macht der Gemeinschaft und des kollektiven Handelns demonstriert. Immer mehr Menschen auf der ganzen Welt haben erkannt, dass Veränderungen von unten beginnen können. Es geht darum, gemeinsam für eine bessere Zukunft einzutreten, ohne auf die Führung von Institutionen oder Regierungen zu warten. In diesem Blogartikel werden wir die Bedeutung der Graswurzelbewegung genauer betrachten und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Umwelt beleuchten.

Graswurzel

Was ist die Graswurzelbewegung?

Die Graswurzelbewegung ist ein Bottom-up-Ansatz zur Veränderung, bei dem Menschen sich auf lokaler Ebene organisieren, um gesellschaftliche, politische oder ökologische Probleme anzugehen. Der Name „Graswurzelbewegung“ leitet sich von der Vorstellung ab, dass Veränderung wie das Wachstum von Gras von unten nach oben entsteht. Anders als bei traditionellen Hierarchien oder zentralisierten Institutionen sind Graswurzelbewegungen basisdemokratisch, offen für Teilnahme und Ideen von jedem, der sich ihnen anschließen möchte.

Baum oder Rhizom?

Das Rhizom ist eine Metapher in der Philosophie von Gilles Deleuze und Félix Guattari, die sie in ihrem gemeinsamen Werk „Tausend Plateaus: Kapitalismus und Schizophrenie“ entwickelt haben. Es steht im Gegensatz zu einer hierarchischen und arboreszenten (baumähnlichen) Struktur und stellt eine alternative Art dar, wie Wissen, Kultur, Identität und soziale Strukturen organisiert sein können.

Ein Rhizom ist ein verzweigtes, dezentrales Netzwerk von Verbindungen, ähnlich den Wurzeln eines Pflanzenstamms, die sich in alle Richtungen ausbreiten und miteinander verknüpft sind, ohne eine feste Hierarchie zu haben. Deleuze und Guattari verwenden das Rhizom, um eine Vielzahl von Phänomenen zu beschreiben, darunter nicht-lineares Denken, kulturelle Dynamiken, soziale Bewegungen und vieles mehr.

Ein wesentliches Kennzeichen von Rhizomen ist, dass sie unterirdisch Wurzeln weiterentwickeln und dann irgendwo im Garten oder in der (mehr oder weniger) unberührten Natur wieder auftauchen (Himbeeren, Veilchen, Bambus, Pfefferminze….). Sie sind damit nicht ausrottbar und so gut wie nicht kontrollierbar. Das gilt auch für viele Gräser und auch für die „menschlichen“ Graswurzelbewegungen. Ein kleines Inselchen irgendwo genügt, damit die Bewegung, die Pflanze, die Spezies überlebt und sich von dort aus wieder ausbreiten kann.

Das Konzept des Rhizoms steht im Gegensatz zur traditionellen, hierarchischen Denkweise, die von einer festen Ordnung, Ursache und Wirkung ausgeht. Stattdessen betonen Deleuze und Guattari die Idee der Multiplizität, der Nicht-Hierarchie und der Vernetzung. Sie sehen das Rhizom als ein Modell, das besser die Komplexität und Vielfalt der Welt darstellen kann, ohne sich auf feste Strukturen zu beschränken.

Insgesamt drücken Deleuze und Guattari durch das Konzept des Rhizoms ihre Ablehnung von starren Kategorien und festen Identitäten aus, indem sie für eine offene und flexible Sichtweise plädieren, die es ermöglicht, Verbindungen und Beziehungen auf vielfältige Weise zu erkunden.

Hier sind einige Beispiele aus verschiedenen Bereichen, die die Ideen des Rhizoms veranschaulichen:

  1. Internet und soziale Medien: Das Internet und soziale Medien sind klassische Beispiele für ein Rhizom. Informationen, Ideen und Verbindungen breiten sich in alle Richtungen aus, ohne eine feste Hierarchie. Menschen können leicht miteinander in Beziehung treten und Informationen teilen, ohne dass eine zentrale Kontrolle vorhanden ist.
  2. Graswurzelbewegungen: Wie bereits erwähnt, sind Graswurzelbewegungen, bei denen Aktivismus und soziale Veränderungen von der Basis aus entstehen, Beispiele für Rhizome. Sie können sich schnell entwickeln und vielfältige Verbindungen knüpfen, ohne von einer zentralen Autorität gesteuert zu werden.
  3. Sprache und Bedeutung: Sprache und Bedeutung sind oft nicht-linear und vernetzt. Worte können in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen haben, und die Bedeutung kann sich über verschiedene Pfade und Verbindungen entwickeln, ohne einer festen Hierarchie zu folgen.
  4. Kulturelle Einflüsse und Interessen: Kulturelle Trends, Moden und kreative Bewegungen können als Rhizome betrachtet werden, da sie oft aus verschiedenen Quellen und Einflüssen entstehen und sich ohne klare Struktur ausbreiten.
  5. Ökosysteme: Ökosysteme in der Natur können als Rhizome betrachtet werden, da verschiedene Arten miteinander interagieren und sich auf nicht-lineare Weise beeinflussen. Nahrungsketten, Wechselwirkungen und ökologische Zusammenhänge sind oft komplex und vernetzt.
  6. Wissensaustausch und Forschung: Wissensaustausch und Forschung können ein Rhizom darstellen, da Ideen und Informationen zwischen verschiedenen Disziplinen und Quellen fließen. Neue Erkenntnisse können unvorhersehbar auftauchen und sich in verschiedene Richtungen entwickeln.
  7. Künstlerische Kreation: Künstlerische Prozesse können rhizomatisch sein, da Künstler verschiedene Einflüsse aufnehmen, Ideen kombinieren und auf unvorhersehbare Weise neue Werke schaffen.
  8. Informationsfluss in Netzwerken: In Netzwerken wie Telekommunikationssystemen oder Computernetzwerken erfolgt der Informationsfluss ohne feste Hierarchie. Daten können auf unterschiedlichen Wegen von einem Punkt zum anderen gelangen.
  9. Stadtplanung und Urbanismus: Die Entwicklung von Stadtvierteln und urbanen Gemeinschaften kann als Rhizom betrachtet werden, da sie auf vielfältige Weise durch soziale, kulturelle und wirtschaftliche Faktoren beeinflusst werden.

Im Gegensatz dazu, Beispiele, in denen das Baummodell verwendet wird:

  1. Biologie: Die Struktur von Bäumen in der Natur selbst ist ein klassisches Beispiel für das Baummodell. Bäume haben eine Wurzel, einen Stamm, Äste und Blätter, die in einer hierarchischen Ordnung angeordnet sind.
  2. Organisationen: Hierarchische Unternehmensstrukturen, in denen es eine klare Aufteilung von Verantwortlichkeiten und Befugnissen gibt, folgen oft dem Baummodell. Die Führungsebene befindet sich oben, während die verschiedenen Abteilungen und Teams abgestufte Positionen einnehmen.
  3. Bildungssystem: In vielen Bildungssystemen weltweit gibt es eine klare Hierarchie von Bildungseinrichtungen, beginnend von der Grundschule bis zur Universität. Jede Stufe baut auf der vorherigen auf und vermittelt spezifisches Wissen und Fähigkeiten.
  4. Genealogie: Stammbäume und Ahnentafeln sind Beispiele für das Baummodell in der Genealogie. Die Struktur zeigt die Verwandtschaftsbeziehungen von Generation zu Generation.
  5. Computerprogrammierung: Hierarchische Strukturen werden oft in der Programmierung verwendet, wie zum Beispiel bei Verzeichnisbäumen in Dateisystemen oder bei der Darstellung von Objekthierarchien in der objektorientierten Programmierung.
  6. Stammbäume in der Biologie: Stammbäume, die die evolutionäre Verwandtschaft von Arten darstellen, verwenden das Baummodell, um die Entwicklung und Diversifikation von Lebensformen zu zeigen.
  7. Wissensorganisation: In vielen Lehrbüchern und Enzyklopädien werden Informationen oft in hierarchischer Weise organisiert, wobei Hauptthemen in Unterkategorien und Unterthemen unterteilt werden.
  8. Regierungsstrukturen: Viele Regierungen haben eine hierarchische Struktur mit verschiedenen Ebenen der Verwaltung, beginnend von der örtlichen Regierung bis zur nationalen Regierung.
  9. Produktions- und Lieferketten: In Wirtschaft und Industrie können Produktions- und Lieferketten als Baumstrukturen betrachtet werden, bei denen verschiedene Stufen der Produktion und des Transports in einer abgestuften Reihenfolge erfolgen.

Beide Modelle bieten verschiedene Möglichkeiten, die Welt zu betrachten und zu verstehen, je nach den Kontexten und Bedürfnissen und mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen.

Die Stärken der Graswurzelbewegung

  1. Inklusivität und Diversität: Graswurzelbewegungen ziehen Menschen aus verschiedenen Hintergründen, Kulturen und Lebensbereichen an. Die Vielfalt der Teilnehmer bringt eine Fülle von Ideen, Erfahrungen und Perspektiven ein, was zu ganzheitlicheren Lösungsansätzen führt.
  2. Soziale Verantwortung: Graswurzelbewegungen entstehen oft als Reaktion auf soziale Ungerechtigkeit, Umweltprobleme oder politische Missstände. Sie zeigen das wachsende Bewusstsein der Menschen für ihre soziale Verantwortung und ihren Wunsch, aktiv zur Lösung von Problemen beizutragen.
  3. Lokaler Fokus: Indem Graswurzelbewegungen sich auf lokale Gemeinschaften konzentrieren, können sie gezielt auf die Bedürfnisse und Herausforderungen vor Ort eingehen. Dies ermöglicht eine direkte und effektive Wirkung auf das unmittelbare Umfeld der Teilnehmer.
  4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Graswurzelbewegungen sind oft weniger bürokratisch und können sich schnell an veränderte Umstände anpassen. Dies macht sie agiler und reaktionsfähiger, wenn es darum geht, auf neue Herausforderungen zu reagieren.

Die Auswirkungen der Graswurzelbewegung

  1. Politische Veränderungen: Graswurzelbewegungen haben das Potenzial, politische Landschaften zu beeinflussen und sogar Regierungen zu verändern. Durch den Druck der Basis können politische Entscheidungsträger gezwungen werden, auf die Anliegen und Forderungen der Bürgerinnen und Bürger zu reagieren.
  2. Gesellschaftlicher Wandel: Graswurzelbewegungen spielen eine entscheidende Rolle dabei, gesellschaftliche Normen und Werte zu hinterfragen und zu verändern. Sie fördern sozialen Wandel und tragen dazu bei, dass bestimmte Themen stärker in den Fokus gerückt werden.
  3. Umweltschutz: Viele Umweltschutzbewegungen haben ihren Ursprung in Graswurzelbewegungen. Sie setzen sich für den Schutz der Umwelt ein, kämpfen gegen Umweltverschmutzung und den Klimawandel, und fördern nachhaltige Lebensweisen.
  4. Empowerment: Graswurzelbewegungen geben den Menschen das Gefühl, dass sie einen Unterschied machen können. Sie ermutigen Einzelpersonen, aktiv zu werden, ihre Stimme zu erheben und sich für Veränderungen einzusetzen, anstatt passiv auf andere zu warten.

Wie startet man eine Bewegung (in weniger als 3 Minuten)?

Das Erste, was es dazu braucht, ist jemand, der den Mut hat, sich zu exponieren, etwas Ungewöhnliches zu tun, damit zu scheitern und vielleicht sogar dafür ausgelacht zu werden. Nennen wir ihn mal den Anführer. Dann kommt die zweite wichtige Person ins Spiel: Jemand, der den anderen zeigt, wie leicht es ist, dasselbe zu tun. Wie in untenstehendem Video zu sehen ist, empfängt der Anführer seinen ersten Anhänger auf Augenhöhe und signalisiert damit, dass es nun ein „Wir“ gibt, eine gemeinsame Führung.

Ab dem dritten, der sich anschließt, kann es sich nicht mehr um zwei einzelne Verrückte handeln, da muss schon etwas dran sein. Wer jetzt dazukommt, macht auch nicht einfach nur den Anführer nach, sondern auch andere Anhänger. Erst zwei, dann drei weitere kommen dazu und es entsteht eine Eigendynamik. Das ist der Wendepunkt. Je mehr Leute mitmachen, umso weniger riskant ist es dabei zu sein und sich dadurch möglicherweise lächerlich zu machen. Und binnen der nächsten Minute werden sich viele anschließen, um den Trend nicht zu verpassen. Wer nun nicht mitmacht, läuft Gefahr, selbst lächerlich zu werden. So startet man eine Bewegung.

(Und sie haben völlig recht: So startet man nicht nur positive Graswurzelbewegungen oder harmlose Gemeinschaftstänze.)

Fazit

Die Graswurzelbewegung ist eine kraftvolle und inspirierende Form des sozialen Engagements. Sie zeigt, dass jeder Einzelne die Fähigkeit hat, Veränderungen herbeizuführen, wenn er sich mit Gleichgesinnten zusammenschließt. Die Bedeutung der Graswurzelbewegung liegt in ihrer Inklusivität, ihrem Fokus auf soziale Verantwortung und ihrer Fähigkeit, politische und gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen. In einer Zeit, in der globale Herausforderungen immer komplexer werden, ist die Graswurzelbewegung ein kraftvolles Instrument, um die Welt positiv zu gestalten und gemeinsam zu wachsen.

Beispiele für Graswurzelbewegungen

Graswurzelbewegungen sind vielfältig und können in verschiedenen Bereichen auftreten, sei es in der Gesellschaft, Umwelt, Politik oder Kultur. Hier sind einige Beispiele für Graswurzelbewegungen, ohne eine Bewertung über deren Qualität zu treffen:

  1. Foodsharing: Eine Bewegung, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Menschen teilen überschüssige Lebensmittel miteinander, um sie vor der Entsorgung zu bewahren und bedürftigen Menschen zugänglich zu machen.
  2. Zero Waste: Eine Bewegung, die sich für die Reduzierung von Abfall und den Übergang zu einer Abfallfreiheit (Zero Waste) einsetzt. Die Aktivisten fördern praktische Maßnahmen wie Mülltrennung, Wiederverwendung, Recycling und den Verzicht auf Einwegplastik.
  3. Guerilla-Gardening: Brachliegende oder vernachlässigte Flächen in städtischen Gebieten werden ohne Genehmigung oder Eigentumsrechte bepflanzt und verschönert. Die Aktionen sind oft spontan und unkonventionell, und die Guerilla-Gärtner nutzen häufig Samenbomben, Blumenkübel oder Pflanzen, um die grauen und tristen Orte in farbenfrohe und blühende Oasen zu verwandeln.
  4. Fair Trade: Eine Bewegung, die sich für faire Handelsbedingungen für Produzenten und Arbeiter in Entwicklungsländern einsetzt. Fair Trade fördert ethischen Konsum und bietet Produkte an, bei denen soziale und ökologische Standards eingehalten werden.
  5. Nachbarschaftshilfe: Lokale Gemeinschaften organisieren sich, um einander in schwierigen Zeiten zu unterstützen, sei es bei der Kinderbetreuung, im Gesundheitswesen oder in der Bewältigung von Naturkatastrophen.
  6. Open Source: Eine Bewegung, die sich für den freien Zugang und die freie Nutzung von Software und Wissen einsetzt. Die Bewegung fördert kollaborative Entwicklung und den Austausch von Ideen und Technologien.
  7. Radlobby: Eine Bewegung, die sich für die Förderung des Fahrradverkehrs und die Verbesserung der Radinfrastruktur in Österreich einsetzt. Die Radlobby organisiert Aktionen, Demonstrationen und Kampagnen, um das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität zu schärfen und politischen Druck auszuüben.
  8. Plastikfrei: Eine Bewegung, die sich gegen Plastikverschmutzung und Einwegplastik einsetzt. Die Aktivisten engagieren sich für Maßnahmen zur Reduzierung von Plastikabfällen und fördern alternative Lösungen für eine plastikfreie Gesellschaft.
  9. FoodCoop: Eine Bewegung von lokalen Lebensmittelkooperativen, die sich für den gemeinsamen Einkauf von regionalen, saisonalen und nachhaltigen Lebensmitteln einsetzen. Die FoodCoop Bewegung fördert den direkten Kontakt zwischen Produzenten und Verbrauchern und unterstützt so eine nachhaltige Lebensmittelversorgung.
  10. Gemeinwohl-Ökonomie: Eine Bewegung, die sich für eine Wirtschaftsordnung einsetzt, die das Gemeinwohl, die ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt. Die Gemeinwohl-Ökonomie fördert alternative Wirtschaftsmodelle, die nicht nur auf Profit, sondern auf ganzheitliche Werte ausgerichtet sind.
  11. Und auch der „Dialog mit Respekt“ ist eine Graswurzelbewegung, die sich folgende Fragen gestellt hat: Was ist uns wirklich wichtig? Wie können wir das gemeinschaftlich umsetzen? Welche Auswirkungen könnte dies auf Gesellschaft und Umwelt haben? Wie kommen wir weg von einem Top Down System, in dem wenige planen und viele das kleinere Übel wählen können, hin zu einem basisdemokratischen Bottom Up System, in dem Menschen mit Herzblut ein gutes Leben gestalten – nicht auf Kosten anderer, sondern für alle?

Diese Beispiele verdeutlichen, wie Graswurzelbewegungen aus individuellem Engagement und kollektiven Aktionen entstehen und wie sie auf verschiedene soziale, politische und ökologische Herausforderungen reagieren. Sie zeigen, dass kleine Samenkörner des Wandels eine starke Graswurzelbewegung wachsen lassen können, die einen spürbaren Einfluss auf unsere Gesellschaft haben kann.

Sie haben eine Idee, und möchten eine neue Graswurzelbewegung starten? Sie haben noch keine Idee und möchten eine Graswurzelbewegung starten? Prächtig! Dann könnte ein „Tanz mit dem Drachen“ das Richtige für Sie sein.


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Respekt und Toleranz: Die Säulen einer vielfältigen Gesellschaft

Respekt bildet das Fundament einer gesunden Gesellschaft, indem er zwischenmenschliche Beziehungen stützt und die Diversität unserer Kulturen vereint. Wie ein zartes Band verbindet er Menschen und weist den Weg zur harmonischen Koexistenz.

Menschen hungern nach Beachtung, Verständnis, Wertschätzung, Rücksichtnahme, Liebe. Das kann man nicht kaufen und nicht per Gesetz verordnen. Eine solche Mitmenschlichkeit entsteht nur, wenn wir uns auch innerlich füreinander öffnen, innere Grenzen und Vorurteile abbauen, auf Rechthaberei und Einmischen verzichten, und aufhören, uns für etwas besseres zu halten, wenn wir unbefangen und gleichwertig aufeinander zugehen. Ich fasse das zusammen mit dem Wort respektieren.

Josef Schönberger

Ein wichtiger Anfang Respekt zu erweisen liegt darin, die Einzigartigkeit und den Wert jedes Individuums anzuerkennen. Jeder von uns verfügt über eine besondere Geschichte, vielfältige Erfahrungen und Überzeugungen, die uns geprägt haben. In diesem Reichtum liegt die Essenz des Lebens. Ihr Destillat findet, wer anstrebt, die Unterschiede zu verstehen und zu schätzen, anstatt sie zu verurteilen oder zu bekämpfen.

Respekt

Respekt erfordert die Fähigkeit, zuzuhören, bevor wir sprechen. Vorschnelle Urteile und eigene Vorurteile sind schlechte Begleiter. Wahre Toleranz wächst aus der Bereitschaft, die Perspektiven anderer zu verstehen und zu respektieren, selbst wenn sie uns fremd erscheinen mögen.

Empathie ist der Schlüssel zum Respekt. Sie befähigt, uns in die Lage anderer zu versetzen und ihre Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen. Aus Empathie entwickelt sich Mitgefühl, und wir können Hilfe anbieten, wenn unsere Mitmenschen es am meisten brauchen.

Auch die Achtung vor der Natur und der Umwelt verdient unseren Respekt, denn sie ermöglichen uns allen das Leben. Als Teil eines komplexen Ökosystems müssen wir die diffizile Balance wahren, um zu überleben und zu gedeihen. Die Wertschätzung und der Schutz unserer Umwelt sind unsere Anerkennung für das, was sie uns gibt.

Respekt kann nicht erzwungen werden; er muss aus freiem Willen erwachsen. Der Wunsch nach einer respektvollen Gesellschaft sollte jedem die Möglichkeit geben, sein volles Potenzial zu entfalten. Es erfordert Geduld, Nachsicht und den Mut, unangenehme Wahrheiten anzuerkennen und daran zu wachsen.

Dieser Schlüssel zur Brüderlichkeit und Solidarität überwindet Grenzen, sowohl physische als auch ideologische. Wenn wir ihn zeigen, öffnen sich Türen zu neuen Horizonten, und die Schönheit der Vielfalt wird entdeckt.

In einer Welt, die manchmal von Unruhe und Konflikten geprägt ist, dient Respekt als Anker. Er treibt uns voran und bringt uns dazu, einander die Hand zu reichen. Respekt ist die Quintessenz unseres Menschseins und ein wertvolles Geschenk, das wir uns gegenseitig machen können.

Der Grundstein für Respekt gegenüber anderen und dem Leben überhaupt ist jedoch der Respekt gegenüber sich selbst.

Selbstrespekt ist die Achtung und Wertschätzung, die man sich selbst gegenüber empfindet. Es ist die Fähigkeit, sich selbst anzunehmen, zu lieben und zu akzeptieren, unabhängig von unseren Fehlern, Schwächen oder unvollkommenen Seiten. Selbstrespekt ist ein grundlegendes Element für ein gesundes Selbstwertgefühl und eine positive Einstellung sich selbst gegenüber.

Einen gesunden Selbstrespekt zu haben, bedeutet, sich selbst mit Freundlichkeit und Verständnis zu behandeln. Es bedeutet, sich selbst nicht zu verurteilen oder abzuwerten, sondern sich als wertvollen Menschen anzuerkennen, der Würde und Respekt verdient.

Respekt gegenüber sich selbst ist entscheidend für unser Wohlbefinden, unsere Beziehungen und unseren Erfolg im Leben. Es ermöglicht uns, uns selbst zu unterstützen, uns selbst zu motivieren und unser volles Potenzial auszuschöpfen. Selbstrespekt ist ein kontinuierlicher Prozess, der durch Selbstliebe, Selbstakzeptanz und die Pflege einer positiven inneren Einstellung gefördert wird.

Ganz konkret bedeutet das:

  • Selbstannahme: Sich selbst so anzunehmen, wie man ist, mit all seinen Stärken und Schwächen, und sich nicht ständig mit anderen zu vergleichen.
  • Selbstpflege: Auf sich selbst zu achten und für das eigene Wohlbefinden zu sorgen, sei es durch gesunde Ernährung, ausreichend Ruhe oder körperliche Aktivität.
  • Grenzen setzen: Sich selbst und seine Bedürfnisse zu respektieren, indem man klare Grenzen setzt und sich nicht überfordert oder ausnutzen lässt.
  • Selbstvertrauen: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das eigene Potenzial zu haben, um Herausforderungen anzugehen und Ziele zu verfolgen.
  • Selbstverantwortung: Die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und aus Fehlern zu lernen, anstatt sich selbst dafür zu verurteilen.
  • Selbstreflexion: Sich selbst ehrlich zu hinterfragen und an persönlichem Wachstum zu arbeiten.
  • Selbstmitgefühl: Sich selbst in schwierigen Zeiten mitfühlend zu behandeln, ähnlich wie man es bei einem guten Freund tun würde.

Soziale, politische oder kulturelle Institutionen, die ihre Mitglieder abwerten, in ihrer Entscheidungsfreiheit einschränken und ihre Menschenwürde missachten – sie also nicht respektieren –, können dem Selbstrespekt der Betroffenen erheblichen Schaden zufügen. Selbstrespekt ist gleichzeitig eine bedeutende Ressource, um Ungerechtigkeiten und Herabwürdigung zu trotzen oder sie zu ertragen.

In diesen Zeiten des Wandels und der Herausforderungen sollten wir uns immer wieder an den Wert des Respekts erinnern. Lassen Sie uns danach streben, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Respekt nicht nur ein Wort ist, sondern eine lebendige Realität, die unser aller Leben bereichert und erfüllt. Möge der Geist des Respekts unsere Herzen durchdringen und uns zu einem besseren Morgen führen.

Hier sind einige praktische Übungen, die dabei helfen können, mehr Respekt ins tägliche Leben zu bringen:

Übungen für ein respektvolles Miteinander

Fremde Kulturen erkunden:

Wählen Sie eine Kultur, die Ihnen völlig fremd ist, und nehmen Sie sich Zeit, sie eingehend zu erforschen. Lernen Sie über ihre Traditionen, Gebräuche und Geschichte, um ein tieferes Verständnis zu entwickeln und Respekt für ihre Einzigartigkeit zu gewinnen. Bringen Sie ihren zugezogenen Nachbarn ein Stück Apfelstrudel vorbei und bitten Sie sie um ein Rezept aus ihrer einstigen Heimat.

Tag des Respekts:

Widmen Sie einen ganzen Tag dem Thema Respekt. Gehen Sie bewusst durch den Tag und achten Sie darauf, wie Sie mit anderen interagieren und wie Sie Respekt zeigen können – sei es durch Komplimente, Lächeln oder respektvolles Zuhören.

Respektvolles Kunstwerk:

Gestalten Sie ein Kunstwerk, das das Thema Respekt verkörpert. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, etwa in einer Collage aus Bildern, die für sie Respekt ausdrücken, durch Farben und Formen beim intuitiven Malen, poetisch in Form von Haikus oder Elfchen, einer Skulptur aus Recyclingmaterialien, Streetart, …

Respekt Rückblick:

Denken Sie an eine Situation in der Vergangenheit, in der Sie das Gefühl hatten, respektlos behandelt worden zu sein. Betrachten Sie diese Situation nun aus der Perspektive der anderen Person. Versuchen Sie, zu verstehen, warum diese Person so gehandelt hat, und entwickeln Sie Verständnis und Empathie für ihre Motive. Besonders intensiv: Schreiben Sie eine Kurzgeschichte aus der Sicht der respektlos handelnden Person.

Respektvolle Naturbegegnung:

Verbringen Sie Zeit in der Natur und achten Sie auf die Schönheit und Komplexität der Umwelt um Sie herum. Betrachten Sie die Natur mit Ehrfurcht und entwickeln Sie ein tiefes Verständnis dafür, wie alles miteinander verbunden ist. Halten Sie Ihre Eindrücke fest in Form von Fotos oder Naturbeschreibungen. Teilen Sie Ihre Eindrücke mit anderen.

Respekt-Challenge:

Fordern Sie sich selbst heraus, eine Woche lang keine negativen oder herabsetzenden Kommentare über andere Menschen zu machen, weder laut noch in Gedanken. Sollten Sie sich doch dabei ertappen: Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das Finden von positiven Aspekten und Stärken bei anderen.

Respektvolle Begrüßung:

Begrüßen Sie Menschen herzlich und respektvoll, sei es in persönlichen Begegnungen oder digitalen Kommunikationen.

Dankesbriefe schreiben:

Schreiben Sie Dankesbriefe an Menschen, denen Sie im Laufe Ihres Lebens begegnet sind und die Ihnen Respekt entgegengebracht haben. Zeigen Sie Ihre Wertschätzung für ihr respektvolles Verhalten.

Dialog mit Respekt:

Üben Sie Respekt als eine der Kernkompetenzen des Dialogs. Die regelmäßigen Termine unserer offenen Dialoggruppe in Lochau finden Sie hier. Vielfalt ist gefragt! Wir würden uns freuen, Sie persönlich kennenzulernen.

Diese kleinen Übungen können neue Perspektiven eröffnen und dabei unterstützen, das Verständnis und die Praxis des Respekts zu vertiefen. Respekt ist eine wertvolle Eigenschaft, die unser Leben bereichert und die unsere Umgebung zu positiver Veränderung verführen kann.

Lesenswertes:

Schönberger, J. (2010). Die Wiederentdeckung des Respekts: Wie interkulturelle Begegnungen gelingen. München: Kösel Verlag.

Dillon, R. S. (2014). Respect. First published Wed Sep 10, 2003; substantive revision Tue Feb 4, 2014. Stanford Encyclopedia of Philosophy, Spring Edition 2014. 7 http://plato.stanford.edu/archives/spr2014/entries/respect/. Zugegriffen: 30. Juli 2023.


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Dialog mit Respekt: Resilienz

Dialog mit Respekt: Resilienz

Resilienz ist ein Begriff aus der Psychologie und bezieht sich auf die Fähigkeit eines Individuums oder einer Gruppe, auf schwierige Lebensereignisse, Herausforderungen oder Stressoren zu reagieren, sie zu bewältigen und sich davon zu erholen. Er beschreibt die Fähigkeit, nach Rückschlägen, Veränderungen oder Traumata psychisch und emotional stabil zu bleiben und sich anzupassen.

Menschen, die resilient sind, haben eine innere Stärke und können sich flexibel auf Veränderungen und Belastungen einstellen, ohne daran zu zerbrechen. Sie können auch aus negativen Erfahrungen lernen und gestärkt daraus hervorgehen. Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern kann erlernt und entwickelt werden. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie sozialen Unterstützungssystemen, emotionaler Intelligenz, Selbstbewusstsein, Optimismus, Problemlösungsfähigkeiten und der Fähigkeit, mit Stress umzugehen.

Resilienz ist ein wichtiger Aspekt der psychischen Gesundheit und spielt eine entscheidende Rolle in der Bewältigung von Lebensherausforderungen. Menschen, die über eine höhere Resilienz verfügen, haben oft eine bessere Lebensqualität und sind in der Lage, langfristige positive Anpassungen und Wachstum zu erfahren, selbst in schwierigen Situationen. Die Entwicklung von Resilienz kann in Therapie, Coaching oder durch persönliches Wachstum und Selbstreflexion gefördert werden.

Fragen für den Dialog:

  • Was waren in meinem Leben die größten Herausforderungen und wie habe ich sie bewältigt?
  • Welche Ressourcen waren hilfreich, um schwierige Situationen zu meistern?
  • Welche Fähigkeiten und Stärken habe ich entwickelt?

Literatur:

Wer Lust hat, tiefer in die Materie einzusteigen, dem sei die Landesbibliothek Bregenz empfohlen, mit fast 1000 Treffern zum Suchbegriff „Resilienz“. Ein wunderbarer Ort zum Stöbern und Lesen, der auch über technisch bestens ausgestattete Räume für kleine Arbeitsgruppen verfügt sowie über eine ganze Reihe an E-Books zum Download.


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